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Viktor E. Frankl und die menschenwürdige Anthropologie seiner Existenzanalyse und Logotherapie
Viktor E. Frankl and the Antropology of his Existential Analysis and Logotherapy

Author(s): János Vik
Subject(s): Psychology
Published by: Studia Universitatis Babes-Bolyai

Summary/Abstract: Der Arztphilosoph Viktor E Frankl ist der Gründer der Existenzanalyse und Logotherapie, die neben der Psychoanalyse Siegmund Freuds und der Individualpsychologie Alfred Adlers als die Dritte Wiener Schule der Psychotherapie bezeichnet werden können. Frankl ist der Meinung, dass eine allgemeine Besinnung auf die tiefsten Grundlagen menschlicher Existenz unausweichlich zur Erkenntnis der geistigen Dimension führt. Aufgrund dieser genuin menschlichen Dimension sucht der Mensch den Sinn seines Lebens und trachtet danach, in jeder konkreten Lebenssituation den Sinn zu finden und zu erfüllen. Frankl baut demnach in seiner Existenzanalyse und Logotherapie auf eine bewusst reflektierte Anthropologie. Diese Anthropologie zeigt sich gleichwohl als menschenwürdig, weil sie den Menschen über seinen Triebgebundenheit hinaus als geistige Person ernst nimmt. Als geistige Person behauptet sich der Mensch durch sein Bewusstsein und seine Freiheit. Da der Mensch infolgedessen Leib und Seele (Psyche) hat, aber geistige Person ist, lässt sich das wahre Bild vom ganzen Menschen für Frankl im folgenden Satz zusammenfassen: Der Mensch ist eine leiblich-seelisch-geistige Einheit und Ganzheit. Das Wesen seiner Geistigkeit besteht indessen im Bei-Sein qua Intentionalität, d. h. in der Möglichkeit des geistig Seienden, ‚bei’ anderem Seienden zu ‚sein’. In seinem ‚psychiatrischen Credo’ formuliert Frankl seinen Glauben an die Unversehrtheit der geistigen Person sogar in den schwersten leiblichen oder leibseelischen Krankheiten. Darin sieht er auch die Annahme der Unsterblichkeit des Geistigen als begründet an. Allerdings kann der Arzt Viktor E. Frankl von der Existenz der geistigen Person jenseits deren Koexistenz mit dem Psychophysikum – in Analogie zur ‚negativen Theologie’ und im Sinne einer ‚negativen Noologie’ – nur die negative Aussage anstellen: Sterblich ist sie nicht.

  • Issue Year: 2006
  • Issue No: 1
  • Page Range: 63-81
  • Page Count: 19
  • Language: German