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Historie Krzyża Świętego na portalu kaplicy św. Anny w Malborku
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Historie Krzyża Świętego na portalu kaplicy św. Anny w Malborku

Author(s): Tadeusz Jurkowlaniec / Language(s): Polish Issue: 1/2017

Das in drei Zonen aufgeteilte mittlere Tympanon des Südportals der Kapelle St. Anna auf dem Hochschloss der Marienburg (Abb. 1-10) zeigt die Legenden von der Auffindung und der Erhöhung des Heiligen Kreuzes (Anm. 5, 14). Die meisten aufeinander folgenden Szenen wurden nach einem im Mittelalter seltenen Schema angeordnet, das der altgriechischen Art entspricht, Texte aufzuzeichnen, wo die Zeilen pendelähnlich die Schreibrichtung von links nach rechts und umgekehrt wechseln (Bustrophedon; Anm. 16). Die Erzählung beginnt ungewöhnlicherweise in der rechten unteren Ecke des Tympanons. Dies könnte möglicherweise mit Absicht so gestaltet worden sein, und zwar als ein Hinweis auf die sich gegenüber – in der linken Ecke – befindlichen Szene (Anm. 18). Andererseits erleichtert es den die Kapelle Verlassenden das Betrachten der Geschichte, die nach einer unvollständigen Halbdrehung links den Beginn der Legende vor sich hätten. Unter den Reliefs des Marienburger Tympanons scheinen drei Szenen von besonderem Interesse zu sein. Zwei davon – Jüngling im Baum [9, Abb. 7-10] sowie eine weitere, von unklarem Thema, mit der Darstellung einer kniender Gestalt vor dem Hintergrund eines Trümmerfeldes in dem eine Eintiefung zu erkennen ist [6, Abb. 10, 12-15] – scheinen keinen direkten Bezug zu den Legenden vom Heiligen Kreuz aufzuweisen. Die dritte Szene – die Anbetung des Kreuzes durch Heraklius [13; Abb. 7-10, 23] – unterscheidet sich wesentlich von der tradierten Ikonographie (Heraklius wird ohne die üblichen Attribute seiner kaiserlichen Würde und in Begleitung einer hinter ihm stehenden Gestalt dargestellt, die einen unbestimmten Gegenstand hält). Den Jüngling [9] habe ich bereits zuvor als Christus identifiziert und vorgeschlagen, die Szene in Verbindung mit der Typologie und Symbolik des Kreuzes (Brennender Busch, Lebensbaum, Jesse-Baum) sowie seiner legendären Geschichte vor dem Märtyrertod des Erlösers zu sehen (Anm. 38). Hier wenden wir uns zunächst der Szene in der unteren, linken Ecke des Tympanons zu. Das von Judas geborgene Kreuz ist in einer abgesonderten Partie des Reliefs zu sehen (Abb. 9, 12-15). Sie ähnelt in ihrem Umriss dem Kontur eines frontal dargestellten menschlichen Schädels, was mutmaßlich als ein Hinweis auf den Fundort des Kreuzes zu verstehen ist, den Golgota-Hügel („das heißt: Schädelstätte“ - Mt 27, 33; Mk 15, 22; J 19, 17; Anm. 19). Den breiteren Teil des „Schädels“ bildet eine Struktur bestehend aus einer Nische und einem darüber dargestellten Trümmerfeld. Die kniende Gestalt scheint die Nische vor dem „abstürzenden” Trümmerfeld zu beschützen während diese selbst mutmaßlich auf ein Objekt/Ort im Bereich oder in der Nähe des Kalvarienberges – das Grab Adams oder Christi verweist. Zwar vertritt Sokrates Scholastikos (ca. 380 – ca. 450) die Meinung, das Märtyrerwerkzeug des Heilands sei in seinem Grab wiederaufgefunden worden (Anm. 89), doch in den westeuropäischen Schriften und der Kunst des 13. und der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts kommt diese Örtlichkeit als Aufbewahrungsort des Kreuzes nicht vor (Anm. 91). Laut den Pilgerberichten aus der Zeit vor der Zerstörung des Heiligen Grabes im Jahre 1009 (Anm. 93) wurde das Kreuz in einer Höhle wiederaufgefunden, die später von der vor 1165 am östlichen Ende der neuen Grabeskirche der Kreuzfahrer (Anm. 95; Abb. 18) errichteten Helenakapelle (Anm. 94) zugänglich war. Angesichts der schriftlichen und bildlichen Quellen kann die hier dargestellte Nische wohl kaum als das Grab Christi gelten (Anm. 96). Zwar ist es nicht eindeutig zu klären, ob der heutige Zustand des Reliefs die Folge eines späteren Eingriffs oder das Relief schlicht unvollendet geblieben sei, doch die Platzierung der Nische innerhalb des Golgota-Hügels deutet an, dass es sich hierbei um ein Abbild des legendären Grabes unseres Urvaters handelt (Anm. 97). Unter den seltenen Darstellungen des Grabes Adams wird es kaum als eine leere Nische gezeigt (Anm. 98). Zur Zeit läßt sich nicht klären, ob die Darstellung auf dem Marienburger Tympanon (vorausgesetzt, sie meint auch wirklich das Grab Adams) den tatsächlichen Zustand des Schädelfelsens abzubilden versuchte (Abb. 20), oder sich auf die Worte des Honorius Augustodunensis bezieht (Anm. 99). Ergänzend sei zu erwähnen, dass die Hauptbotschaft des Christentums – der Ausgleich der Sünde Adams durch den Opfertod Jesu – die Grundlage für die Legende von Seth und dem Lebensbaum bildet (Anm. 100), die samt anderen Erzählungen über die Geschichte des Holzes, aus dem das Kreuz Christi gezimmert wurde, der Legende von seiner Wiederauffindung durch die heilige Helena vorangestellt war (Anm. 101). Die dunkelbraune Kleidung der Gestalt (eine weite, über den Hüften ge¬bun¬de¬ne Tunika und Kapuze) und die Tonsur auf ihrem Kopf (Abb. 10, 12-15) erlauben die Annahme, es handele sich hierbei um einen Franzis¬kaner¬mönch, der die sich unterhalb des Trümmerfeldes befindliche Nische zu beschützen sucht. Dies ließe sich metaphorisch auf die Rolle der Minoriten im Heiligen Lande im Hohen und Späten Mittelalter beziehen, in der Zeit bis zur Vollendung der Marienburger Schlosskirche in den 1340ger Jahren. Seit ihrer frühesten Zeit machten sie sich für die katholische Missionierung der von den Kreuzzüglern gehaltenen und der benachbarten Gebiete im Nahen Osten stark, die von anderen Glaubensrichtungen dominiert waren. In Jerusalem waren sie bereits vor seinem endgültigen Verlust 1244 aktiv. Nach dem Fall von Akkon 1291 konnten sie als die einzige römisch-katholische Organisation 1323 das Privileg zur ständigen Anwesenheit in Jerusalem und zum Halten der Liturgie in der dortigen Grabeskirche erringen (Anm. 108). Die hundert Jahre andauernde Beziehung des Deutschen Ordens zum Morgenland endete mit der Eroberung Akkons durch die Muslime 1291 (Anm. 110). Der Sitz des Hochmeisters wurde zunächst nach Venedig, dann nach Preußen verlegt (1309 – Anm. 111). Der Orden zeigte bereits seit den 1220ger Jahren ein starkes Interesse an Preußen. Dass die Lage im Heiligen Lande – wo er gegründet wurde – auch den Ordensbrüdern in Preußen zu der Zeit, als die Marienburg nach 1309 erweitert wurde wohl bekannt war, ist vielfach belegt (Anm. 112). In ihrem Herrschaftsbereich waren auch andere Orden tätig: Zisterzienser, Dominikaner und eben auch Franziskaner. Ihr Verhältnis zum herrschenden Deutschen Orden und umgekehrt war im Allgemeinen gut, wobei sich die Franziskaner scheinbar seiner besonderen Gunst erfreuen durften (Anm. 113). So wurden z. B. einige ihrer lokalen Würdenträger im August 1335 auf die Marienburg eingeladen, von wo sie an die Adresse des Papstes (Benedikt XII.) eine Zusicherung sandten, „dass der Deutsche Orden in geistlicher und weltlicher Hinsicht seine Pflichten erfülle und sich nichts zu Schulden kommen lasse“ (Anm. 114). Es ist nicht eindeutig, ob eine solche Botschaft der eigentliche Zweck des Treffens war. Es handelte sich hier zweifellos um eine Reaktion auf die gegen den Deutschen Orden gerichteten Anklageschriften der Krone Polens und des Erzbistums Gnesen, die spätesten im Frühjahr 1335 der Kurie vorgelegen haben. Die Schriften beklagten insbesondere die vom Orden zu verantwortenden Morde an christlicher Bevölkerung und das Ausrauben von Kirchen der Erzdiözese (Anm. 115). Während der Marienburger Zusammenkunft kam sicherlich nicht nur das angespannte Verhältnis zwischen dem Deutschen Orden und Polen zur Sprache, sondern nicht minder das große politische Thema jener Zeit: der Konflikt zwischen dem Papst und dem Kaiser (der Deutsche Orden und ein Großteil der Franziskaner waren Parteigänger Kaiser Ludwigs). Möglicherweise sprach man auch über die militärischen Aktivitäten des Deutschen Ordens und die Missionierungstätigkeit der Franziskaner in Litauen oder über die Lage im Heiligen Lande und den Ausbau der Marienburg. Die Situation im Nahen Osten um das Jahr der Vollendung der Marienburger Annenkapelle (1341) legen die Identifizierung der erwähnten Gestalt in der linken, unteren Ecke des Kreuzauffindungstympanons als einen in Jerusalem tätigen Franziskanermönch nahe. Zwar gehört die Szene selbst nicht zur eigentlichen Legende, doch bezieht sie sich auf sie offenbar indirekt, durch die Darstellung des Ortes, an dem der Heiland des Opfertodes gestorben und an dem sein Kreuz später wiederaufgefunden worden sei. Das Adamsgrab, ausgehauen im Golgotafelsen, wird von herabfallenden Steinblöcken bedroht, die sich offenbar vom darüber dargestellten Trümmerfeld gelöst haben, das möglicherweise durch ein Erdbeben entstand (Anm. 28). Ein Erdbeben galt als Ausdruck des Zorns Gottes oder als Manifestation seiner Macht (u. a.: Ex 19, 18; 3 Kg 19, 11; Ps 18, 8; 46, 2-3; 59, 4-7; 68, 8-9; 95, 4; 104, 32; Jes 5, 25; Nah 1, 5). Es begleitete besonders bedeutsame Ereignisse, wie den Tod und die Auferstehung Jesu (Mt 27, 52; 28, 2), aber auch die Befreiung von Paulus aus dem Gefängnis (Apg 16, 26) und die Auffindung des Kreuzes durch Helena (Anm. 28); auch während des vorausgesagten Endes dieser Welt soll es Erdbeben geben (Mt 24, 7; Mk 13, 8, Luk 21, 11; Apk 6, 12; 8, 5; 11, 13; 16, 18). Erderschütterungen lassen sich bildlich nur schwer darstellen und deswegen – der allgemeinen Meinung nach – ist ihre Ikonographie derart bescheiden (Anm. 121). In Darstellungen von Szenen aus der Offenbarung des Johannes kommen auch häufiger Bilder vor, die Folgen von Erdbeben zeigen (Apk 6, 12; 8, 5; 11, 13; 16, 18). Mit dem Trümmerfeld des Marienburger Tympanons vergleichbar wäre die Darstellung des apokalyptischen Erdbebens in Folge des Ausgusses der siebten Schale des Zornes Gottes in der Miniatur einer Handschrift aus London (British Library, Harley MS 4972; 1275-1325, Lothringen, fol. 29v). Die Erdbebenlandschaft wird dort in reduzierter Form als drei kleine Hügel von unregelmäßiger Oberfläche gezeigt. Die dreigeteilte Landschaft der Marienburger Szene ([6] – ein Feld mit dem Kreuz und zwei es einfassende Felsenlandschaften/Trümmerfelder; Abb. 12-15) kann mit zwei Geschehnissen in Verbindung gebracht werden. Sie könnte wörtlich den Offenbarungsvers 16,19 abbilden: „Und die große Stadt spaltete sich in drei Teile […]“. Die Trümmerfelder selbst hingegen, bedenkt man die Anwesenheit des Franziskanermönchs und des Judas, weisen möglicherweise auf zwei verschiedene Aspekte hin, die mit Erdbeben zusammenhängen. Erstens geht es hier wohl um das Wiederauffinden des Kreuzes (Trümmerfeld oberhalb des freigelegten Marterwerkzeugs Christi), zweitens wollte man mutmaßlich auf die schwierige (ungeordnete wie das Trümmerfeld) Lage der lateinischen Christen im Heiligen Lande verweisen. Im zweiten Falle handelte es sich keineswegs um ein konkretes Erdbeben, da ein solches Ereignis in dieser Region im 13. und 14. Jahrhundert unseres Wissens nicht stattfand (Anm. 125). Der das bedrohliche Trümmerfeld abwehrende Franziskanermönch symbolisiert offenbar die Rolle seines Ordens als dauerhafter Beschützer des Grabes Christi, die ihm 1323 zufiel. Diese Rolle erfüllen die Franziskaner durch ihren Dienst in der Jerusalemer Grabeskirche nach nunmehr beinahe 700 Jahren auch heute noch. Sinngemäß verwandt ist der Marienburger Szene eine kommentierte Darstellung in der Zeichnung des Elzear Horn (Abb. 20; Anm. 126-128). Dort wird eine Franziskanergruppe mit dem Ordensgründer selbst und weiteren Ordensheiligen gezeigt, wie sie die Jerusalemer Grabesädikula tragen. Eine vergleichbare Darstellung findet sich in der Bible moralisée (Abb. 21, Anm. 129). Die Suche nach einem Vorbild für die Marienburger Szene blieb bis dahin indessen vergeblich. Gewisse Chancen auf Erfolg diesbezüglich verspricht möglicherweise ein Vergleich der Szene mit Darstellungen des Traumes von Papst Innozenz III. (Abb. 22; Anm. 130). Lesen wir die Szenen des Marienburger Tympanons gemäß der lateinischen Schriftrichtung, also von links nach rechts, so ist der Franziskanermönch die erste in der unteren Zone dargestellte Person (Abb. 7-10). Ein Tympanon mit einer in die Gegenrichtung (von rechts nach links) gehender Abfolge von Szenen, also ähnlich wie das Marienburger Kreuzaffindungstympanon, findet sich nicht zuletzt im Nordportal des Augsburger Domes. Von links werden hier die Anbetung der Heiligen Drei Könige, Christi Geburt und Verkündigung gezeigt. Laut Robert Suckale sei die Lage der Anbetung der Könige hervorgehoben, was „die göttliche Würde des König- und Kaisertums“ (Anm. 133) zum Ausdruck bringen sollte. Dies ist möglicherweise vor dem Hintergrund des Streits Kaiser Ludwigs mit dem Papsttum zu sehen und sollte das Primat des Kaisers über die Kirche betonen. Handelt es sich bei der ähnlichen Szenenanordnung in Marienburg um eine lokale Idee oder wurde sie aus dem Umkreis der kaiserlichen Hofkunst übernommen? Warum wurde in die Erzählung auch ein Franziskaner eingebunden, obwohl wir es hier mit einem ikonographisch wichtigen Element der Ausstattung der Grabkapelle der Hochmeister des Deutschen Ordens zu tun haben? Angesichts des gegenwärtigen Forschungsstandes lassen sich diese Fragen kaum beantworten und es entstehen weitere. Wer war der Urheber des ikonographischen Programms der Portale? Waren dabei auch Franziskaner beteiligt? Ging es den Urhebern um das Aufzeigen verschiedener Möglichkeiten der Propaganda und der Verteidigung des Kreuzes (durch friedliche Überzeugungsarbeit nach Art der Franziskaner oder unter Anwendung von unterschiedlich intensiver Gewalt, wie es Helena, Heraklius und der Deutsche Orden taten)? Sehr interessant wäre auch, die Marienburger Szene mit dem Franziskanermönch vor dem Hintergrund anderer Darstellungen zu untersuchen, wo in eine bildlich erzählte, historische Begebenheit Gestalten der Gegenwart (aus der Entstehungszeit des jeweiligen Kunstwerks) eingeflochten werden (Anm. 106). Die Könige von Jerusalem wurden an einem besonderen Ort der Grabeskirche bestattet – in der Adamskapelle (Anm. 134). Ist daher etwa die Darstellung des Golgota-Hügels auf dem Marienburger Tympanon als ein versteckter Hinweis auf die Rolle der Annenkapelle als Grabstätte der Hochmeister zu verstehen? Oder ging es vielmehr um die Betonung der Rolle der Franziskaner im Heiligen Lande und – mittelbar – um eine Erinnerung an die ursprüngliche Mission des Deutschen Ordens? Vielleicht handelte es sich hier auch um eine Andeutung der schwierigen ideologischen Lage des Deutschordensstaates nach der verlorenen Schiedsgerichtsverhandlung in Warschau und den wenig erfolgreichen Missionierungsversuchen in Litauen, die entfernt an die Schwierigkeiten der lateinischen Christen im Morgenland nach dem Fall von Akkon erinnerte? Wie dem auch sei: die Identifizierung der in der linken, unteren Ecke des Marienburger Kreuzauffindungstympanons dargestellten Gestalt als einen Franziskanermönch verweist auf mehrere, bis dahin gänzlich unbeachtete Aspekte in Bezug auf die Geschichte des Deutschordensstaates in Preußen und auf die ideellen Zusammenhänge zwischen der Hauptburg des Deutschen Orden und Jerusalem (Anm. 183). * Die Szene der Kreuzverehrung in der oberen Spitze des Tympanons gehört zu den ältesten Darstellungen dieses Themas und unterscheidet sich von anderen dieser Art (Anm. 135, 140; Abb. 24-28). In Marienburg wird das Kreuz frontal gezeigt, es steht auf einem seitwärts gezeigten Altar oder Thron. Das Kreuz wird von einem Engel und dem Kaiser Heraklius angebetet, die sich samt dem Altar innerhalb einer in abfallender Linie, perspektivisch gezeigten, von Zinnen besetzten Wehrmauer befinden, die den Ort als Jerusalem ausweisen. Heraklius wird ohne Kaiserkrone am untersten Ende der Wehrmauer gezeigt. Etwas außerhalb des von der Wehrmauer markierten heiligen Bezirks ist hinter dem Kaiser eine männliche Gestalt in rotem, silberbesetztem Gewand zu sehen. Kaiser Heraklius wird üblicherweise von Höflingen sowie von „historischen“ und „symbolischen“ Personen (u. a. Esr 1; 3-6) begleitet (Anm. 141). Um Darstellungen von zur Zeit der Reliefentstehung lebenden Personen handelt es sich beim Abbild des Stifters oder Gestalten, die auf die gegenwärtige Situation in der Jerusalemer Grabeskirche verweisen (Abb. 26; Anm. 142, 143). Die hinter dem Kaiser stehende Gestalt wird durch das von ihr gehaltene Attribut identifiziert (der obere Teil davon 1821 erneuert; Abb. 8-9, 23). Zwar wurde dieser Gegenstand immer wieder als ein Kelch oder ein Kerzenhalter beschrieben (Anm. 147, 148), doch bei näherer Betrachtung erinnert er eher an das 1223 vom Kardinal Giovanni Colonna (†1243) nach Rom gebrachte und in der dortigen Basilika S. Prassede aufbewahrte Fragment der Geißelsäule Christi (etwa 63 cm hoch; Abb. 29; Anm. 149). Diese Reliquie wurde im 14. Jahrhundert verehrt (Anm. 150-152). Das Attribut einer Gestalt, die auf den ersten Blick an dem dargestellten Ereignis des 7. Jahrhunderts beteiligt zu sein scheint, weist darauf hin, dass es sich hier um eine Person handelt, welche in etwa in der Zeit zwischen der Ankunft des Fragments der Geißelsäule Christi in Rom (1223) und der Erschaffung des Marienburger Tympanons (um 1340) gewirkt haben muss. In dieser Szene haben wir es also mit einer Zusammenfügung von chronologisch unterschiedlichen Ereignissen zu tun, was vergleichbar mit der Darstellung des Judas und des Franziskanermönchs am Golgota ist. Die Details der Golgotaszene verweisen eindeutig auf Jerusalemer Geschehnisse, die sich aller Wahrscheinlichkeit nach nach 1323 ereigneten. Währenddessen steht der die sich seit 1223 in Rom befindliche Reliquie präsentierende Würdenträger eindeutig außerhalb der Jerusalemer Stadtmauern. Die gesamte Szene setzt sich also aus Teilen, die sowohl chronologisch als auch geographisch nicht konvergierten. Das Fehlen der Krone am Haupt des Kaisers verweist höchstwahrscheinlich auf die zur Entstehungszeit des Tympanons aktuelle Lage des Kaisertums. Die Geißelsäule Christi gehört zu den wichtigsten Reliquien, sie könnte indes auch auf das Wappen des Geschlechts der Colonna hinweisen (Anm. 156), die zu den einflußreichsten Ghibellinern zählten. Da sich die die Säule präsentierende Gestalt nicht eindeutig als geistlich oder weltlich interpretieren lässt, könnte man sie entweder mit dem Kardinal Giovanni Colonna, der die Geißelsäule nach Rom brachte, oder mit Giacomo Colonna, gen. Sciarra (Anm. 160), identifizieren. Nach mehreren, mit verschiedenen Päpsten ausgetragenen Konflikten gehörte Sciarra als gewählter Capitano del Popolo zu den Vertretern des römischen Volkes, die 1328 Ludwig den Bayern zum Kaiser krönten (Anm. 161). Angesichts des Hauptthemas, dem die Tympanonreliefs gewidmet sind – die Legenden vom Heiligen Kreuz – betrachte ich sie im Umfeld der gesamten bauskulpturischen Ausschmückung der St. Annen-Kapelle als ein unabhängiges Werk. Allerdings lasse ich hier die Szene mit dem Jungen auf dem Baum aus, eine der drei Darstellungen des Tympanons, die auf das Wirken der hl. Helena und des Kaisers Heraklius keinen Bezug nehmen. Untersucht man das Tympanon, ist die spezielle Funktion der bildenden Künste im Mittelalter zu berücksichtigen, die das Leben und Taten der Ahnen in Erinnerung bringen sollten (Anm. 167). Einen großen Einfluss auf die Gestaltung von Bildern in jener Epoche hatten Rhetorik und die Dichtkunst (Anm. 168, 169). Lesen wir die Szenen des Tympanons beginnend mit der linken, unteren Ecke weiter nach rechts, so handelt es sich bei dem Franziskanermönch um die erste dargestellte Person, während der hinter Kaiser Heraklius dargestellte Würdenträger die Szenenabfolge abschließt. Beide Gestalten haben sachlich mit dem Hauptthema der Reliefe nicht direkt etwas zu tun, sondern verweisen vordergründig auf Ereignisse in Jerusalem (nach 1223 und nach 1323) und Rom (nach 1223). Einige in den jeweiligen Szenen dargestellten Details beziehen sich auf Einzelheiten der Legendenerzählung. Die Anzahl der Zinnen in der Bekrönung des Gebäudes [2] verweist wohl auf die Länge der Gefangenschaft von Judas (6 Tage), während die Aufteilung der Dachfläche in zwei volle und eine unvollständige Partie für die Tageszeit seiner Befreiung am Morgen steht. Verbirgt die Zinnenbekrönung der in der obersten Szene dargestellten Jerusalemer Stadtmauer auch einen verschlüsselten Bedeutungsinhalt? Die Mauerlinie steigt nach links oder fällt nach rechts ab. Ihre fünf Zinnen könnten möglicherweise als Verweis auf einen in fünf Zeiteinheiten gemessenen Prozess ausgelegt werden, z. B. das Zunehmen einer Macht (nach links) oder Abnehmen eines Hindernisses (nach rechts). Mutmaßlich wird auf diese Weise chiffriert auf die Zeit zwischen der Krönung Ludwig des Bayern zum König von Italien in Mailand (1327; Anm. 162, 163) und der Hochmeisterwahl Luder von Braunschweigs (1331), des Stifters der Marienburger St. Annen-Kapelle, dessen Amtszeit (†1335) und die Dauer des Gerichtsstreites zwischen Polen und dem Deutschen Orden (1335-1339) verwiesen (Tabelle 1-3). Berücksichtigt man die Szene in der linken Ecke des Tympanons, so könnte man den genannten Zeitabschnitten noch die fünf Jahre vor der Mailänder Krönung Ludwigs (1327) hinzufügen (Tabelle 4, 5). Die Details der Szenen des Marienburger Tympanons erlauben es, einen noch wesentlich weiteren Zeitbogen zu ziehen: von der Ankunft der Geißelsäule Christi in Rom 1223 (also drei Jahre nach der Kaiserkrönung Friedrich II. und drei Jahre vor der Landschenkung Herzog Konrads von Masowien an den Deutschen Orden; Anm. 179, 180) bis zu der Zeit kurz vor der Vollendung des Tympanons (Urteilsverkündung des Päpstlichen Schiedsgerichts im Warschauer Gerichtsstreit zwischen Polen und dem Deutschen Orden - 1339). Fand das für den Orden ungünstige Urteil im Warschauer Gerichtstreit einen verborgenen Ausdruck in der Golgota-Szene in der linken Ecke des Tympanons durch Analogie zur Schwierigen Situation im Heiligen Lande? Nicht eindeutig zu beantworten sind auch weitere Fragen, die die Ikonographie des Tympanons aufwirft. Sie würden sich auch weiter mehren, würde man die zentrale Szene mit dem Jungen auf dem Baum in die Erwägungen mit einbeziehen. Steht die bewehrte, (durch die Anwesenheit des Engels) geheiligte Stadt, wo das Heilige Kreuz angebetet wird lediglich für das eindeutige Jerusalem oder auch für das neue Heilige Land des Ordens in Preußen (Anm. 185)? Die Symbolik des Altars und des Throns müssten in diesem Zusammenhang gesondert untersucht werden (Anm. 184). Der gegenwärtige Forschungsstand erlaubt keinerlei weiterführende Schlussfolgerungen. Die technologische Untersuchung der Farbfassung der Reliefe muss vollendet werden. Genauer auszuleuchten sei auch die Geschichte der Franziskaner im mittelalterlichen Preußen (gab es auch hier einen Armutsstreit? Anm. 189) sowie der Beziehungen zwischen dem preußischen Zweig des Deutschen Ordens zum Kaisertum und Papsttum in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts (Anm. 190).

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Author(s): Elżbieta Jung / Language(s): English Issue: 14/2017

The considerations presented in the article focus primarily on presenting the original concepts of the representatives of the so-called Polish School of the Law of Nations – Stanisław (Stanislas) of Skarbimierz and Paweł (Paul) Włodkowic (Wladimiri). These thinkers published their works in the 14th and 15th centuries and were known in wide circles of European intellectuals. Their concept, which convincingly justifies the need for tolerance for all people, is based on the concept of ius naturae which is understood as something congruent to human nature, and since a man is a social creature, thus the law of nations – ius gentium – is an adequate manifestation of the human law of nature. This law should be equally referred to all human beings.

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Author(s): Marko Gavrilović / Language(s): Serbian Issue: 72/2023

Review of: ‘Otherness’ in the Middle Ages, eds. Hans-Werner Goetz and Ian Wood, International Medieval Research, Vol. 25, Brepols, Turnhout 2021, 478 pp.

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ОД БАНА ДО ХЕРЦЕГА: СТРАНИ ЛЕКСИЧКИ СЛОЈЕВИ У ЋИРИЛСКИМ ПОСЛОВНОПРАВНИМ АКТИМА СРЕДЊОВЕКОВНЕ БОСНЕ И ХУМА

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Author(s): Nataša Ž. Dragin / Language(s): Serbian Issue: 2/2023

This paper deals with foreign lexemes attested in business and legal acts created in the area of Bosnia and Hum in the period ranging from the late 12th to the late 15th century, with the aim of shedding light on their origin, the domain of use and degree of adaptation within the Old Serbian language. In addition to the younger lexical layer, the focus was also on the old loanwords from the Proto-Slavic language. The excerpted corpus proves a strong infl uence of the Greek language, which, in addition to the fi eld of ecclesiastical terminology, also left its mark in the naming of occupations, money and measures, and to a lesser extent in the legal sphere and secular titles, while it also mediated in the adoption of certain names of the months of the year. In addition to the calendrical lexicon, Latin and Italian covered the fi eld of commerce, law, public services and organization of cities and fortifi cations. To a certain extent, the sources also provided insight into the ecclesiastical terms of Latin origin, as well as the Oriental titles adopted from Turkish. The Oriental infl uence appears sporadically even in the domain of politics and trade, whereas the words from the German and Hungarian languages are found only in individual examples. The incomplete adaptation observed within several thematic groups testifi es to the ongoing and still current processes of establishing different terminological subsystems. Representing different chronological layers in the structure of the lexicon of the Old Serbian language, the lexicon of foreign origin thus largely refl ected the specifi c political, economic and cultural context and infl uences that shaped the history of these areas in the Middle Ages.

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Author(s): Christofer Herrmann / Language(s): Polish Issue: 26/2023

On the basis of historical sources and stylistic ­construction comparative studies, the following hypothetical statements can be formulated about the biography of Master John. He was born around or before 1350 and probably trained as a stonemason in Bohemia. About 1374 he was probably appointed by bishop Henry (of the diocese of Ösel­Wiek in Livonia) to build the residence in Arensburg, where there can be found numerous stylistic and conceptual parallels to the Grand Master’s Palace. After the capture and later murder of the bishop in 1380, in which the Teutonic Order was involved, Master John moved to Malbork Castle, where he was commissioned by Winrich von Kniprode to build the new Grand Master’s Palace. He supervised this building process until its completion (the painting of the interiors in 1397) and, at the same time, designed the town hall of Malbork. Also the secondary residence of the Grand Master in Sztum could have been a creation of Master John. From 1398 to 1406 Master John was the architect of the Teutonic Order’s castle in Bytów.With his unconventional architectural creations in the field of castle building, Master John occupied an outstanding position within the Central European “Reduction Gothic”. His was an independent and highly creative artistic personality, able to go beyond existing traditions and find new individual ways of doing things. Master John can thus be put on 3a par with other exceptional architects of his time (Peter Parler, Ulrich von Ensingen, Hans von Burghausen, and Madern Gerthener).

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Review of: Bárta, Stanislav: Zástavní listiny Zikmunda Lucemburského na církevní statky, Munipress. Brno 2016, 457 s. (Spisy Filozofické fakulty Masarykovy univerzity č. 457).

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Author(s): Jan Krlín / Language(s): Czech Issue: 2/2015

Review of: 1. Kranjski deželni privilegiji 1338–1736. Ljubljana 2008; 2. Ljubljanski sodniki in župani 1269–1820. Ljubljana 1998–2014; 3. Simčič, M.: Svetozar Boroevič. Med slavo in ponižanjem. Ljubljana 2011.

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Conventul dominican din Bistrița. Contribuții arheologice

Author(s): Corneliu Gaiu / Language(s): Romanian Issue: 37/2023

Le bâtiment qui abrite depuis presque trois siècles le foyer pour personnes âgées est la seule partie conservée de l’ancien couvent dominicain. Les documents mentionnent la finalisation du réfectoire en 1487 et les portails en pierre conservés au rez-de-chaussée et à l’étage du cops maintenu sur la côte ouest du complexe datent de cette période. L’adoption de la Reforme religieuse durant le XVIe siècle a provoqué l’abandon du cloître qui connaît la ruine, puis la destruction pendant les incendies de 1680 et de 1758. Les fouilles archéologiques occasionnées par les travaux de rénovations de 2011 se sont concentrés dans une première phase sur les vestiges mises en lumière par la réparation des égouts, travaux qui ont croisé une série des tombeaux situés aux alentours des fondations dubâtiment actuel. Pour vérifier la position des sépulcres, on a ouvert trois casettes qui coupaient deux murs perpendiculaires sur la face longitudinale du bâtiment, considérés comme fondations du portique situé de ce côté du couvent. Pour établir le plan du couvent, la recherche archéologique a été étendue vers le sud de la parcelle, sur une surface de 20 x 4 m, rallongée ultérieurement. À l’orée du sud de la parcelle, les recherches ont identifié un mur qui correspondrait à l’enceinte du convent et on a découvert les fondations d’une construction à deux pièces de 5 et 6 m. Les deux pièces étaient séparées par un fossé de 1,4 x 3 m en briques avec des voûtes partialement conservées, appartenant au système de chauffage de l’immeuble. La catégorie la plus précieuse de l’inventaire récupéré est constituée par les restes de la pierreries􀩈: des encadrements, des moulures des fenêtres, les arcs et les nervures des voûtes, spécifiques à la fin du XV e siècle.

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Wien-Prag/Prag-Wien. Behördenwege zu universitären Fragen

Wien-Prag/Prag-Wien. Behördenwege zu universitären Fragen

Author(s): Lorenz Mikoletzky / Language(s): German Issue: 2/2014

Autor upozorňuje na obecné možnosti výzkumu různých otázek českých dějin na základě pramenů uložených v Rakouském státním archivu ve Vídni ve fondech ústředních úřadů a institucí habsburské monarchie. Tuto obecnou proklamaci dále dokumentuje na konkrétních možnostech využití fondu Dvorské studijní komise uložené v oddělení Všeobecný správní archiv, Finanční archiv a Archiv Dvorské komory k dějinám pražské univerzity před rokem 1848. Autor detailně analyzuje prameny týkající se vývoje teologické fakulty pražské univerzity, konkrétně personální obsazování jejích jednotlivých kateder: biblických studií, morální teologie, pastorální teologie, dogmatiky, církevního práva, církevních dějin, fundamentální teologie, patristiky a církevní propedeutiky

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Norbert Delestowicz: Bracia Zakonu Krzyżackiego w Prusach (1310-1351)

Norbert Delestowicz: Bracia Zakonu Krzyżackiego w Prusach (1310-1351)

Author(s): Piotr Gotówko / Language(s): Georgian Issue: 4/2023

Review of: Norbert Delestowicz: Bracia Zakonu Krzyżackiego w Prusach (1310-1351). Studium prozopograficzne. [Die Brüder des Deutschen Ordens in Preußen (1310-1351). Eine prosopografische Studie.] Avalon. Kraków 2021. 504 S., Tab., engl. Summary. ISBN 978-83- 7730-450-1.

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Yom Tov Lipman Mülhausen and his Rationalistic Way of Thinking
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Yom Tov Lipman Mülhausen and his Rationalistic Way of Thinking

Author(s): Vladimir Sadek / Language(s): English Issue: 2/1988

Yom Tov Lipman Mülhausen (14th—15th cent.) spent part of his life in the Prague ghetto. The author analyses his religious rationalism and his method of word-for-word explanation of biblical texts (“peshat“), which Lipman set up against allegorical Christian exegesis. The analysis is based on his apologetic book “Sefer nitsahon“. Attention is also paid to Lipman’s polemics with contemporary radicals interpreting the Bible.

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KOMPLEXÜBERSETZEN AM KAISERHOF IN KONSTANTINOPEL: DIE GRIECHISCH-LATEINISCHEN KAISERVERTRÄGE MIT VENEDIG AUS SPÄTBYZANTINISCHER ZEIT

KOMPLEXÜBERSETZEN AM KAISERHOF IN KONSTANTINOPEL: DIE GRIECHISCH-LATEINISCHEN KAISERVERTRÄGE MIT VENEDIG AUS SPÄTBYZANTINISCHER ZEIT

Author(s): Christian Gastgeber / Language(s): German Issue: 60/1/2023

Among the documents of the Byzantine emperor’s chancery, the treaties with Byzantium’s Italian ally, Venice, provide rich material for studying the process of creating a bilingual document. In general, Byzantine documents addressing the Latin West were increasingly influenced by Latin chancery features and adopted them. The most striking example is the switch from Greek-Latin to Latin in letters to Western addressees. The alliance treaties with Venice, the majority of which, starting from the 13th c., have survived in original form, allow us to analyse the complex translation process based on several sources: the treaty stipulations in the final version after the negotiations of the responsible delegates of both parties and any items repeated from former treaties, modified for the new version but containing at least some phrases and technical terms. The formatting of the document in two columns (Greek on the left, Latin on the right) suggests that the Greek version was the first and the Latin was created on this basis, but more often than not, the modified items represent updates demanded by the Latin party and reflect the instructions and prepared wording from the government in Venice. A linguistic analysis reveals that some treaties, or at least parts of them, were translated from the Venetians’ Latin version into the emperor’s Greek version. Several factors determine whether a version represents the source text or the translation. By examining examples where the Latin text served as the source for the Greek version, we can further our understanding of imperial chancery’s Latin proficiency. Some treaties also confronted the Byzantine emperor with the Latin practice of issuing documents confirmed by an imperial notary. Occasionally, even the Byzantine emperor adopted this practice but failed to be consistent. As a result of this approach to the linguistic question of bilingual treaties, it is no longer justified to generalize that they were originally written in Greek and then translated into Latin.

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THE CRUSADE OF NICOPOLIS AND ITS AFTERMATH: VIEWS FROM BYZANTINE, FRENCH AND OTTOMAN SOURCES

THE CRUSADE OF NICOPOLIS AND ITS AFTERMATH: VIEWS FROM BYZANTINE, FRENCH AND OTTOMAN SOURCES

Author(s): Siren ÇELIK / Language(s): English Issue: 60/1/2023

The Crusade of Nicopolis (1396) was one of the last crusades directed against the Ottomans, led primarily by joint Franco-Burgundian and Hungarian forces. Albeit on the margins, the Byzantines and Emperor Manuel II Palaiologos were also involved in this crusading project as they hoped to relieve Constantinople from the Ottoman blockade it endured since 1394. The resounding defeat inflicted on the crusaders by the Ottomans was echoed in both Byzantine, French and Ottoman sources. This paper shall attempt to offer a comparative reading of Byzantine, French and Ottoman sources on some aspects of the Crusade of Nicopolis. The first part of this paper will seek to analyze the Byzantine sources, consisting of histories, letters and orations, investigating their literary, political, and religious perceptions of the event. The second part will deal with French and Ottoman sources, especially focusing on their depictions of the Byzantine involvement in the crusade, as well as the narrative links between Nicopolis, the blockade of Constantinople and the travels of Manuel II.

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SAINT PAISIOS THE GREAT (PSHŌI OR BISHOI) Cult and Representation in the Middle Ages

SAINT PAISIOS THE GREAT (PSHŌI OR BISHOI) Cult and Representation in the Middle Ages

Author(s): Tatjana Starodubcev / Language(s): English Issue: 60/1/2023

The paper presents extant texts narrating about St. Paisios the Great, that is, Pshōi or Bishoi (ca. 320–ca. 417), a monk who lived in a lavra in Scetis in the Nitrian Desert in Egypt. It brings the basic information about the monastery of St. Paisios in Scetis and his relics, which were transferred there between 830 and 849 from Antinoë, where he had found refuge. His preserved medieval depictions are listed. Conclusions about his cult and representation follow.

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LES LIVRES DE COMMÉMORATION BYZANTINS Le cas du livre du Prôtaton de Karyès (Mont Athos)

LES LIVRES DE COMMÉMORATION BYZANTINS Le cas du livre du Prôtaton de Karyès (Mont Athos)

Author(s): Antonio Rigo / Language(s): French Issue: 60/1/2023

The article re-examines the memorial book of the Protaton of Karyes (Mount Athos) and minutely looks at its content (about 2000 names), articulation and structure. The original part of the book was written at the Athonite Protaton around 1366 and is followed by a series 14th–15th and 16th-century additions. The book, compiled in the third quarter of the 14th century, remained in use for nearly two centuries, with liturgical additions and constant updating of the records of the deceased. The book, a simple (albeit long) list of names, can be fruitfully compared with shorter lists transmitted by the donation deeds preserved in monastic archives and cited in typika.

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HAGIOS GERMANOS OF PRESPA, A CHURCH AND A PATRIARCH AFTER THE OTHE

HAGIOS GERMANOS OF PRESPA, A CHURCH AND A PATRIARCH AFTER THE OTHE

Author(s): CHRISTINE ANGELIDI / Language(s): English Issue: 60/2/2023

The study of the middle Byzantine church of Saint Germanos is a good example of the complicated relations in the south of the Balkan Peninsula during the era of national allegiances and their impact on earlier and current scholarship. The founding of the church, its architecture and iconography have been studied through various lenses, but a comprehensive approach has yet to appear. The paper does neither intend to fill these gaps nor to investigate new archeological material or provide definitive solutions to the puzzling history of the monument, which, until recently, functioned within culturally and linguistically diverse communities. Instead, it proposes a re-reading of the visual and written evidence, in dialogue with the comments and interpretations that have so far been published. Moreover, the monument’s iconography and the issue of its patron saint are tentatively contextualized.

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НОВООТКРИВЕНИ ОСТАЦИ СРЕДЊОВЕКОВНИХ ФРЕСАКА У МАНАСТИРУ ТРЕСКАВЦУ

НОВООТКРИВЕНИ ОСТАЦИ СРЕДЊОВЕКОВНИХ ФРЕСАКА У МАНАСТИРУ ТРЕСКАВЦУ

Author(s): Sašo Cvetkovski / Language(s): Serbian Issue: 60/2/2023

This paper brings identifications of the newly discovered 14th-century frescoes from the southern aisle of the Treskavac Monastery catholicon. It examines the iconography of the holy warriors and holy hymnographers, as well as the Vision of St. Peter of Alexandria, and the scenes and individual figures from the Menologion cycle for the months of January and May.

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БИБЛИОГРАФИЈА ЗБОРНИКА РАДОВА ВИЗАНТОЛОШКОГ ИНСТИТУТА I – LX (1952–2023)

БИБЛИОГРАФИЈА ЗБОРНИКА РАДОВА ВИЗАНТОЛОШКОГ ИНСТИТУТА I – LX (1952–2023)

Author(s): Zoran Jovanović / Language(s): English,French,German,Serbian Issue: 60/2/2023

Bibliography of Proceedings of the Byzantological Institute I – LX (1952–2023), ed. Zoran Jovanovic.

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О значењу кордофоних музичких инструмената у сценама Ругања Христу у српској средњовековној уметности

О значењу кордофоних музичких инструмената у сценама Ругања Христу у српској средњовековној уметности

Author(s): Anđela Gavrilović / Language(s): Serbian Issue: 33/2022

This article examines the sacral meaning of the chordophone musical instruments in the scenes of the Mocking of Christ in Serbian medieval art (1166– 1459), preserved only in two monumental ensembles – in the church of Christ Pantokrator in Dečani Monastery (1338–1339) and in the church of the Holy Archangels Gabriel and Michael in Lesnovo (1346–1347). The instruments in question are one cithara (Byzantine lyre) and one psaltery. Selected examples of the comparative material, as well as the written sources, prove that these musical instruments symbolically point to Christ’s suffering.

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ŽENE U DOBA INKVIZICIJE: SLUČAJ MARGERIT PORET

Author(s): Duško Prelević / Language(s): Serbian Issue: 2/2023

The paper briefly sketches the thought of Marguerite Porete and her writing The Mirror of Simple Souls. It is pointed out the possibility of indirect influence that Porete could have (through Meister Eckhart) to Arthur Schopenhauer, whose ideas were very influential in later times.

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