Marulićev dijalog o mitologiji i literaturi
Marulić's dialogue on mythology and literature

Summary/Abstract: In dieser Abhandlung sondert der Verfasser aus Marulićs lateinischem und kroatischem Opus alle theoretischen Literaturreferenzen aus und analysiert sie. Er beginnt mit der Invokation im Epos Judita und der Absage des Dichters an die heidnische Inspiration. Diese Absage ist jedoch nur deklarativ, da sich Marulić im ganzen Epos ziemlich ausgiebig der Technik und der Konventionen der vergilianischen Epik bedient, zu denen auch Elemente aus der Mythologie, also "heidnische" Elemente gehören. Dieselben Merkmale weist auch Marulićs hervorragendes lateinisches Epos Davidias auf. Das Verhältnis zwischen der christlichen Weltanschauung und dem Kulturerbe der Antike wird vom Verfasser auch bei anderen europäischen humanistischen und Renaissancedichtern analysiert, was zu der Feststellung führt, daß es bei Marulić infolge seiner starkeren Religiosität ausgeprägter war. Marulić versuchte das Problem im humanistischen lateinischen Dialog über Herkules (Dialogus de laudibus Herculis, Venedig 1524) zu lösen, indem er am Ende des Disputs zwischen dem Dichter und dem Theologen dem letzteren, der die ganze Tradition der Antike leugnet, recht gibt. Aber im Prozeß der Schaffung und Gestaltung der Literatursprache hält sich Marulić an die hohen Anspruche der humanistischen Poesie, die auch die poetische Verwendung der Mythologie einschlieBen. Der erwähnte Dialog ist ein theoretischer Beitrag von Rang, womit sich Marulić ein weiteres Verdienst für die kroatische Literatur erworben hat.

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