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Novi antropološki prilozi istraživanju tumula na glasinačkom području
New Anthropological Contributions to Tumulus Research in Glasinac Area

Author(s): Živko Mikić
Subject(s): Anthropology, Archaeology, Ethnohistory, Social history, Ancient World
Published by: Akademija Nauka i Umjetnosti Bosne i Hercegovine
Keywords: Anthropology; archaeology; Glasinac area; tumulus; burial mound; tombs; graves;

Summary/Abstract: Im Rahmen seines Wissenschafts- und Forschungsplans organisierte das Zentrum für baikanologische Forschungen der Akademie der Wissenschaften und Künste Bosniens und der Herzegowina parallele anthropologisch- archäologische Ausgrabungen im Gebiet der Glasinacer Hochebene im Laufe der Jahre 1974 und 1975. Im Verlaufe der Grabungen des Jahres 1974 ergaben vier Grabhügel auf der Fundstelle Kusače (südöstlich von Sokolac) anthropologische Funde — schlecht erhaltene Reste von drei erwachsenen Individuen und sechs Kindern, von denen fünf der vorgeschicht liehen Periode nicht angehören. Alle diese Grabhügel hatten einen Durchmesser unter 10 m mit regelmässig beschädigter Höhe. Sie wiesen einen sehr schlechten Erhaltungszustand anthropologischer Reste auf. Unter Berücksichtigung der Tatsache dass alle erforschten Grabhügel sehr klein waren (ihre Höhe war immer unter 1 m), folgerten wir dass im Glasinacer Gebiet Ausgrabungen der übrigen Grabhügel von grösseren Ausmassen unternommen werden müssen, da in diesen anthropologisches Material besser erhalten ist. Neben dieser Wahrnehmung wurde auch die Frage nach der Gesamtzahl der illyrischen vorgeschichtlichen Grabhügel auf der Glasinacer Hochebene gestellt, was unter anderem im archäologischen Beitrag arfgrund dieser parallelen Ausgrabungen erörtert werden soll. Wir Hessen uns von den Ergebnissen und Erfahrungen der im Jahre 1974 durchgeführten Ausgrabungen leiten und wählten während dieses Unternehmens 1975 für die Fortsetzung dieser gemeinsamen Ausgrabungen einen Grabhügel grösserer Ausmasse im Gebiet Sjeversko-Podilijak- -Meterize südöstlich von Rogatica. Seine Ausmasse sind wie folgt: Nordsüdlinie 15,7 m, Ostwestlinie 14,4 m, Höhe (obwohl teilweise beschädigt) etwa 1,5 m. Auf Tafel I ist eine schematische Darstellung der Gräberlage im Rahmen des Grabhügels zusammen mit den Skeletten gegeben. Ihr Verhältnis ist folgendes: in neun Gräbern wurden 14 Individuen bestattet. Bei dem Skelett aus Grab Nr. 9 wurde festgestellt, dass es einem gegen 40 Jahre alten männlichen Wesen von sehr robuster Konstitution angehört, dass es aber chronologisch nicht aus der vorgeschichtlichen Periode stammt, sondern jünger ist. Die übrigen acht Gräber mit 13 bestatteten Individuen gehören, wie der Archäologe B. Govedarica feststellte, der älteren Eisenzeit (Glasinacer Phase IV) an, und der Grabhügel selbst gehört seinem Typ nach zu den Sippengrabhügeln, die auch für die ältere Eisenzeit auf der Glasinacer Hochebene typisch sind. Skelet lfa aus Grab Nr. 1 (siehe Tafel II) ist das einzige, das durch seinen Erhaltungszustand eine gründliche anthropologische Analyse ermöglicht. Es ist weiblichen Geschlechts, und das individuelle Alter beträgt nicht mehr als 30 Lebensjahre. Der Schädel zeigt Merkmale des mediterran- dinarischen anthropologischen Mischtups. Die früher auf der Glasinacer Hochebene ausgegrabenen Schädel aus illyrischen vorgeschichtlichen Grabhügeln, die in der Anthropologischen Sammlung des Landesmuseums in Sarajevo deponiert sind, gehören dem gleichen antropologischen Typ an (siehe Tafel I I I ). Im konkreten Sinne muss folgendes festgestellt werden: 1) Auf Grund der Überprüfung von Angaben aus der älteren anthropologischen Literatur, woraus man die Schlussfolgerung von einer ausgeprägten Langköpfigkeit der Glasinacer vorgeschichtlichen Bevölkerung zog, wurde festgestellt, dass die prozentuell-statistische Berechnung samt anthropologischer Typologie und archäologischer Chronologie inakzeptabel und diese alte Behauptung also hinfällig ist. 2) Obwohl Zahlenmässig gering wies die überprüfte, von F. Fiala ausgegrabene anthropologische Serie auf eine autoehthone anthropologische Spezies hin — auf den mediterran-dinarischen Typ, Der 1975 aus einem Grabhügel im Gebiet Sjeversko-Podilijak-Meterize ausgegrabene Schädel entspricht chronologisch der alten Serie und gehört dem gleichen Typ an; er stellt einen Indikator im Sinne einer weiter defassten anthropo- typologischen Homogenität innerhalb des Glasinacer Gebietes dar. 3) Aufgrund der bisherigen Ergebnisse kann man für das illyrische Zentralgebiet vorläufig keinen ähnlichen Schluss ziehen. Im Gebiet östlich der Drina ist nur ein illyrischer vorgeschichtlicher Schädel bekannt, der vom Archäologen M. Zotović auf dem Fundplatz Pilatovici bei Užička Požega ausgegraben wurde. Der Autor dieses Beitrags hat ihn schon früher bearbeitet und eine mediterrane Morphostruktur festgestellt, aber wegen des Drucks der Erde, in der der Schädel lag, entstanden Deformationen, die eine gründlichere anthropologische Bestimmung erschweren. Es bleibt noch die Möglichkeit, dass uns die neuen Ausgrabungen, die zur Zeit in der Organisation des Landesmuseums in Titovo Užice durchgeführt werden, einen grösseren Einblick in den anthropologischen Teil dieser Problematik bieten.

  • Issue Year: 1978
  • Issue No: 17
  • Page Range: 37-49
  • Page Count: 16
  • Language: Serbian