Römische denkmäller aus Westbosnien (Zufallsfunde) Cover Image

Rimski spomenici iz jugozapadne Bosne (slučajni nalazi)
Römische denkmäller aus Westbosnien (Zufallsfunde)

Author(s): Ante Škegro
Subject(s): Archaeology
Published by: Zemaljski muzej Bosne i Hercegovine

Summary/Abstract: In den letzten sechs Jahren wurden auf dem Gebiet Westbosniens einige römische Denkmäler aus dem Zeitraum vom 1. Jh. bis zur Spätantike gefunden. No. 1 — auf dem dem erhabenen Silvanus geweihten Altar ist in Kombinadon der Schriftarten capitalis rustica und capitalis cursiva folgende Inschrift eingemebelt. SIL(vano) AVG(usto) SAC(rum) / AEL(ius) CAI(us) LVC(ius) / LI(bi) DIN(ose?) POS(uit) (Abb.1). DerAltar stammt aus der Regierungszeit Kaiser Hadrians (117-138) oder unmittelbar danach. Er wurde auf der alten illyrischen Kultstätte –Vašarovine – Priluka – gefunden, die als solche auch zur Zeit der römischen Venwaltung verblieb. No. 2 – das Fragment einer Grabstele mit einer Frauengestalt im Medaillon (Abb. 2) stammt ebenfalls aus Vašarovine. Es ist die Arbeit eines angelernten Steinmetzes, wie es sie im Innenland des römischen Dalmatiens, im Laufe des II. und III. Jh. beträchtlicher Anzahl gab. No. 3 – aus Bastasi bei Bosansko Grahovo kommt die unvollendete Stele (Abb.3) mit der Darstellung einer typischen römischen Familie, die fur gewöhnlich in ihren Reihen auch abhängige Mitglieder hatte (Befreiter, Sklave?). Drei Personen (Vater, Mutter und Sohn) sind durch ein Medaillon vom abhängigen Familienmitglied getrennt. Auf diesem nur wenig beschädigten Denkmal vom Ende des II. oder Beginn des III. Jh. verflechten sich auf ungewöhnliche Weise die Elemente des Ziergiebels und der Nische (aedicula) innerhalb eines einheitlich profilierten Feldes. Auf der Stele, die wahrscheinlich die Arbeit eines angelernten einheimischen Meisters darstellt, blieb das Feld für die Inschrift unvollendet und ohne Text. No. 4 – stellt das einzigartige Fragment eines Denkmals mit dem Motiv der sogenannten porta inferi aus Borčani bei Tomislavgrad (Duvno) dar (Abb 4). Die vier Kassetten sind hier anstelle in vertikaler Lage, horizontal angeordnet. Auber einer kannelierten und zwei gedrehten Säulen, sowie der aktiven Profilierung der Kasettonen, bestehen keine weiteren Ornamente. Es handelt sich hier wahrscheinlich um das Fragment einer Grabstele (I. Jh.) oder um einen Teil der Innenausstattung eines spätantiken Baus (pluteum einer Basilika?) No. 5 – Aus Borčani stammt ebenfalls das Fragment eines Denkmals des Quintus Aelius aus dem II. Jh. Auf dem Denkmal (Abb.5), eingemeibelt in monumentalen frühkaiserlichen Kapitalbuchstaben, ist die erste Zeile der Inschrift deutlich lesbar: AEL(ius) QVINTV[s... In der zweiten Zeile der Inschrift könnte man entziffern: BAP D(eo?) V(otum?) RE(?) LIBEN[(ter) S(olvit)?] Das wäre das zweite Denkmal eines Ouintus aus der Gens der Aelier auf diesem engeren Gebiet. No. 6 - (Abb. 6 A,B,C) stellt das Fragment eines spätantiken Kapitäls aus einer monumentalen spätantiken Anlage auf der gleichen Lokalität dar. Es ist im ionischen Stil gearbeitet mit Beimischung einheimischer Zierelemente, ebenfalls von der Hand eines angelernten Steinmetzmeisters.

  • Issue Year: 2005
  • Issue No: 46
  • Page Range: 155-174
  • Page Count: 20
  • Language: Bosnian