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Црна Гора на почетку 20. века– у очима једне Енглескиње
Montenegro on the eve of the XX century in the eyes of one Englishwoman

Author(s): Gabriella Schubert
Subject(s): History
Published by: Историјски институт Црне Горe
Keywords: Mary Edith Durham, England, Balkan, travel reports, Montenegro

Summary/Abstract: Die 1863 in London geborene Engländerin Mary Edith Durham ist zu Beginn des 20. Jh.s eine der ichtigsten Vermittlerinnen der Kulturen des Balkans in England.Die unverheiratete, energische junge Frau, studierte Malerin, bereiste seit ihrem 39. Lebensjahr über viele Jahre, von 1900 bis 1914, allein, zu Pferde und in Begleitung eines Reiseführersoder mit der Bahn, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Makedonien, Montenegro und Albanien. Auf ihren Reisen sammelte sie ethnographisches Material und beobachtetedie olitischenEreignisse, die sich hierzu dieser Zeit verdichteten. Ihre Befunde veröffentlichte sie in der Zeit von 1904 bis 1928 in London in 7 Reisebüchern. Bekannt wurde sie jedoch erst postum, seit 1944, als sie in e englische Nationalbiographie aufgenommen wurde. Ihre erste Reise unternahm sie, angezogen von der xotik des „Nahen Ostens” (so ordnete man den Balkan zu dieser Zeit ein) im Jahre 1900 nach Montenegro. Sie war von der Landschaft und der Kultur des Landes tief beeindruckt und angezogen, zugleich jedoch ufgrund ihres westeuropäischen kulturellen Hintergrundes auch befremdet. Begeisterung und Abneigung für Land und Leute – beide Empfindungen zeigen sich in ihren Beschreibungen gleichermaßen. Am meisten hielt sie sich in Montenegro und Albanien auf; hier, später dann insbesondere in Albanien, fühlte sie sich zu Hause”. In Centinje wurde sie 1905 am Hof des Fürsten Nikola empfangen, und seit dieser Zeit entwickelt sich zwischen Durham und Nikola eine langjährige Freundschaft, die bis zu den Balkankriegen 1912/1913 andauerte. Der Fürst diskutierte mit ihr politische Probleme des Balkans und auch Pläne ontenegros im Zusammenhang mit diesen Problemen. Durham war während dieser Zeit ganz auf der Seite der für ihre Freiheit kämpfenden Balkanslaven und stand damit im Gegensatz zur offiziellen Politik Englands, die auf der Seite der Osmanen Stellung bezog. Sie plädierte für die Notwendigkeit, die Kulturen des Balkans ausreichend bekannt zu machen, um politisch adäquat zu agieren. Aus diesem Grunde sammelte und eröffentlichte sie ethnographische Details des Balkans; 1907 organisierte sie in London eine Präsentation ontenegrinischer Kultur. Ab 1905 äußerte sie sich verstärkt über politische usammenhänge des Balkan, und ab 1909 verteidigte sie immer mehr die Position er Albaner, denen nach ihrer Ansicht wurch erwehrung eines eigenen Staates Unrecht zugefügt wurde. 1914 ergriff sie gänzlich ihre Parteiund wandte sich gegen serbische, montenegrinische, bulgarische und griechische nationalistische Tendenzen und nsprüche auf Kosten der Albaner. Auch in dieser Hinsicht befand sie sich in Opposition zur offiziellen englischen Politik. Aus ihren Reisebeschreibungen übe Montenegro kann der Leser zahlreiche interessante Details über das Land, die Menschen und ihre Traditionen entnehmen. Diese sind auch mit eigenhändigen eichnungen versehen.

  • Issue Year: 2010
  • Issue No: 2
  • Page Range: 209-216
  • Page Count: 7
  • Language: Serbian