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Osvrt na pitanje islamizacije na Balkanu pod Turcima
Islamization on the Balkans under the Turkish Rule

Author(s): Nedim Filipović
Subject(s): Social history, Islam studies, The Ottoman Empire, Sociology of Religion
Published by: Akademija Nauka i Umjetnosti Bosne i Hercegovine
Keywords: Balkans; islamization; Turkish rule; Ottoman rule; social history;

Summary/Abstract: Die Darlegung dieses Problems beginnt der Autor mit der Analyse des sozial-politischen und ideologische Wesens der osmaiiisehen Eroberungen auf der ßalkanhalbinse]. Diese Eroberungen waren ein Unternehmen der herrschenden Klasse des osmanischcn Staates, ideologisch fundiert auf dem Prinzip des heiligen Krieges (eihad, gazä) und auf der klassisch-islamischen Auffassung der Rolle des Staates, dessen Klassenordnung und Verhalten den unterworfenen nichtmoslemischen Bevölkerung gegenüber als einer Koexistenzform zwischen der osmanischen Staatsorganisation und den unterdrückten christlichen Völkern. Schon der Begriff »zimmi« als Bezeichnung für einen tolerierten nichtmoslesmischen Staatsuntertanen impliziert die Ungleichheit und die Notwendigkeit sich zum Islam zu bekehren um die Gleichheit zu gewinnen. Da die Begründung des osmanischen Feudalismus als Ordnung eines moslemischen Staates die Vernichtung der christlichen Feudalklasse auf dein Balkan zur Folge hatte, war die lslamisierung der Angehörigen dieser Klasse und ihre Inkorporierung in die osmanische Feudalklasse eines der wirksamsten Mittel zur Verwirklichung dieser Notwendigkeit, wobei die Rolle des Timarsystems entscheidend war. Im Rahmen der lslamisierung der Angehörigen der alten Feudalklasse nahm die Institution der feudalen Vormundschaft über den Jungen aus den christlichen Feudalfamilien, die am Sultanhofe oder unter der Obhut der osmanischen Grossfeudalherren erzogen und danach in die 'Osmanischen Feudalklasse eingegliederl wurden, eine besondere Stelle. Was die Islamisieruiig der Bauernschaft und der Bürgerschaft anbetrifft, war sie durch die Devsirme, d.h. durchs Lesen der christlichen Knaben fürs Janitscharenkorps vermittelt. Dennoch kam es zur Maissenislamisierung nur in zwei Regionen der Ballcanhalbinsel, in Bosnien und Albanien. Der Autor analysiert die Gründe des Uriterbleibens der Massenislamisieri. _ ideren Regionen des Balkans und er erklärt diese Tatsache mit zwei Grundfaktoren: mit dem inneren Zustand dieser Regionen und mit-den politischen und strategischen Bedürfnissen des osmanischen Staates, beziehungsweise mit 'dem realen Verhältnis der Kräfte zwischen den Türken, und den unterworfenen Völker dieser Regionen. Darauf analysiert der Autor das Phänomen der Massenislamisie-rung in Bosnien und Albanien. Er sieht in den Besonderheiten der ökonomischen, gesellschaftlichen, politischen und religiösen Entwicklung Bosniens wie auch' in dessen geopolitäscher -und geokulturellen Lage die Grundfaktoren, 'die es den Türken ermöglichten in Bosnien die Massenislamisierung durchzuführen. Am Ende betrachtet der Autor in grossen Umrissen, das Problem der Islamisierung in Albanien und findet dafür die Gründe in der Tatsache dass Albanien im Laufe des Mittelalters nie als einheitlicher Staat ogranisiert wurde sondern sieh unter fremder Herrschaft befand, 'dass es keine einheitliche Religionsund Kirehenorganisation hatte und dass sein Grundbadenbesitztum eine Mischung vom Feudal- und Stammesbesitztum darstellte.

  • Issue Year: 1976
  • Issue No: 13
  • Page Range: 385-416
  • Page Count: 32
  • Language: Bosnian