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Prilog proučavanju veza Bosne i jugoslovenskog Podunavlja u neolitu
Contributions to Studying the Connections between Bosnia and South-Slavic Danube Region in Neolithic

Author(s): Bogdan Brukner
Subject(s): Archaeology, Ethnohistory, Social history, Ancient World
Published by: Akademija Nauka i Umjetnosti Bosne i Hercegovine
Keywords: Bosnia; Danube region; Neolithic; connection between settlements; archaeology;

Summary/Abstract: Die Resultate der in den letzten Jahren durchgeführten Ausgrabungen in Bosnien und im jugoslawischen Donaugebiet ermöglichen es die gegenseitigen Verbindungen und Einflüsse im Neolithikum hervorzuheben. Die Forschungsergebnisse erhielten noch zusätzlich eine aussergewöhnliche Bedeutung, da das angeführte Gebiet die Grenze der Berührungen und Trennungen der balkanischen und adriatischen KuJ tureinflüsse darstellt. Einen neuen Beitrag zur Einsicht in die Entwicklung der Starčevo- Gruppe ergaben die Angaben der Grabungen in Zantralbosnien. Obre I, Schichte I—II wird in die Starčevo Ilb, bezüglich in die Starčevo- Spirailoide A und B Phase datiert. S. Dimitrij evie weist auf die Gleichstellung mit der Linear B-Phase hin. Bei der Schlussfolgerung ist nicht ausser Acht zu lassen, dass Nordostbosnien, besonders Obre I, lokale Etappen und Entwicklungsbedingungen aufweist. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass der Beginn von Obre I — Phase I in der Zeit der Nutzung von Gegenständen des täglichen Lebens und des Kultes beginnt, die typisch sind für den Anfang der Starčevo Ilb (Linear BPhase) und dass die gleichen kulturbestimmenden und typologischen Merkmale während der ganzen Starčevo Ilb und bis zum Beginn der Starčevo Ill-Phase evoluiren, indem, sie in ihrer Entwicklung die guirlandenförmige und spiraloide Etappe umfassen. Es bestehen genug überzeugende Gründe, um die verzögerte »technologische«, aber nicht auch die chronologische Entwicklung der Starčevo Gruppe an die Protokakanj und Kakanj-Etappe in Obre (Obre I, Phase III—IV) anzuknüpfen. Vorliegender Beitrag geht von der Voraussetzung aus, dass die Träger der Starčevo-Gruppe vor den Vertretern des Impresso-Cardium Stiles nach Mittelbosnien kamen. Daher wird die Symbiose der Starčevo und Impresso-Cardium-Komponente in Obre I, Horizont I, als Beweis erachtet, der darauf schliessen lässt, dass noch Schichten zu erwarten sind, in denen ausschliesslich Horizonte des Altneolithikums, die der sog. Starčevo Ha oder sogar der monochromen Phase nach S. Dimitrijević angehören, auftreten werden. Um die kulturellen und chronologischen Beziehungen der Fundstellen aus der Wojwodina und Bosnien besser zu interpretieren, ist es notwendig, eine Revision der kulturbestimmenden Statigraphie des Fundorts Donje Branjevine durchzuführen. Das vorgeschlagene Synchronisierungs- schema wird die genauer zu bestimmende Wechselbeziehung zu anderen Fundorten der Starčevo-Gruppe erleichtern: Donje Branjevine Ib — Obre I, Schichte III — Protokakanj — Gornja Tuzla VI — Spiraloide B-Phase — Starčevo Endphase — Starčevo III — Spätkörös — Friihvinča-Tordos (A) Phase Donje Branjevine la — Obre I» Schichte II—I — Spiraloide A-guirlandenförmige- lineare B-Phase — Starčevo lib Donje Branjevine II — Lineare A — Starčevo Ha Donje Branjevine I — monochrome Phase (?) —- Starčevo I (?) — AnzaI Während der Mechanismus der Formierung und Ausbreitung der Starčevo-Gruppe es nicht ermöglicht, die Bedeutung, Möglichkeit und Notwendigkeit der gegenseitigen Verbindungen zwischen den näheren und entfernten Siedlungen festzustellen, ändert sich das Bild mit der Zusiedlung von Vertretern der Vinča-Gruppe in das Zwischenstromland der Donau und Save und im Gebiet Nordostbosniens, Kurze Zeit nach der Aussonderung der Vinča-Gruppe als einer der vielen Kulturgruppen des balkanisch-anatolischen Kompexes des Jungneolithikums beginnen sich lokale Varianten zu formieren. Das bedeutet jedoch nicht, dass Siedlungen mit lokalem Profil isoliert lebten. Eine der Charakteristiken dieser Periode ist der intensive Tausch von Gegenständen des täglichen Gebrauchs. Zwischen den Siedlungen 'der Vinča-Gruppe in der Wojwodina und in Nordostbosnien kommt es zu Kontakten, wie es Funde in Syrmien belegen. Auf dem Fundort Gomolava bei Hrtkovci, und Beletinci bei Obrež (T. I, 1, T. III, 5) kamen sich verjüngende, zugespitzte, oder auch volle konische Füsse zum Vorschein (als Gefässteile, die als Import aus den nordöstlichen bosnischen Siedlungen hierher gelangten). Diese Funde ermöglichen es, folgendes Synchronisierungsschema vorzuschlagen: Gomolava Ia (Wohngrubenhorizont) — Gornja Tuzla IV — Varoš I I I — Donja Tuzla I I — Spatvinča-Tordoš (B2) Phase Gomolava Ia—b (Horizont der frühen an der Oberfläche angelegten Wahnobjekte) — Gornja Tuzla IV—I I I — Varoš I I I—II — Donja Tuzla I I—I — Matič I I — Übergang aus der Vinča-Tordoš in die Vinča-PIočnik (B2-C) Phase Gomolava Ib (Horizont der späten Oberflächenwohnobj ekte) — Gornja Tuzla III/ II — Varoš II/I — Donja Tuzla I Ende) — Marič I (Endphase) — Grbača II-I — Übergang aus der Früh — in die entwickelte Vinča-PIočnik (C-D1) Phase Beletinci-Jakovo — Gornja Tuzla I I (Endphase) — Varoš (Endphase) — Grbača I — Ende der Vinča-PIočnik (D2) Phase Vorliegen sind globale zeitliche Synchronisierungen dargestellt, die vermutlich im weiteren Verlauf unbedeutende Änderungen durchmachen werden. Der Import von Gefässen mit sich verjüngenden oder zugespitzten vollen konischen Füssen bietet aber einen unumstösslichen Beweis über die Verbindungen der neolithischen Siedlungen in Nordostbosnien mit den Siedlungen in Syrmien (Beil. 1). So verfügt z. B. der volle spitzverlaufende konische Fuss vom Fundort Gomolava Ia entsprechende Parallelen mit dem Fund aus Gornja Tuzla V und Varoš IV. Der volle konische Fuss aus der gleichen Schicht (T. I, 5, T. II, 4, T. III, 5) ziegt Vergleiche mit Stücken aus Varoš IV3’ , Die ersten Fundstücke mit vollen Füssen treten schon in Gornja Tuzla V auf. Schüsseln mit konischem Vollfuss kommen konstant in der Gomolava Ia bis Ib-Phase vor, was auf kontinuierte Verbindungen dieser Siedlung mit Nordostbosnien von der Spatvinča-Torđoš bis zur entwickelten Vinča- -Pločnlk-Phase hinweist45. Am häufigsten kommen zugespitzte volle Gefässböden vor (T.I,2, T. II, 1, T. III, 2) und (T. 1,4, T. II, 3, T. III, 4) die häufig in Gornja Tuzla I I I Vorkommen. Zahlreich ist ihr Vorkommen auch in Varoš ÌII-II, Grbača II, Matic I, was auf gute Kultur und Handelsbeziehungen zwischen den. Vinčasiedlungen im Zwischenstromland der Donau und Save und jenen in Nordostbosnien hinweist. Es ist vorauszusetzen, dass diese Form der zugespitzten Füsse länger beibehalten wurde, da sie auch in den Spatvinča-Pločnik-Sieđlungen in Beletinci erscheint (T. I, 3, T. II, 2, T. III, 3). Dass es sich um Import aus Bosnien handelt, beweist auch die Analyse der Tonerde. Die in vorliegendem Beitrag angeführten Beispiele sind nur ein Teil der anfänglichen Bemühungen, die auf die verschiedenartigen Verbindungen zwischen oft weit entfernten Gebieten im Jungneolithikum hinweisen.

  • Issue Year: 1976
  • Issue No: 13
  • Page Range: 45-58
  • Page Count: 16
  • Language: Serbian