About Illyrian Substrate in the Balkans Cover Image

O ilirskom supstratu na Balkanu
About Illyrian Substrate in the Balkans

Author(s): Branko Gavela
Subject(s): Archaeology, Cultural history, Ancient World, Historical Linguistics, Sociolinguistics, Identity of Collectives
Published by: Akademija Nauka i Umjetnosti Bosne i Hercegovine
Keywords: Illyrian culture; archaeology; Balkans; linguistics; ancient literature;

Summary/Abstract: Das Problem des illyrischen Kulturstratums sowie das Problem des illyrischen Substrats haben auf der Stufe unserer heutigen Kenntnisse zwei Hauptaspekte: einen archäologischen und einen linguistischen. Um einen Weg zu dem hier besprochenen Substrat zu finden und um sein kulturelles und chronologisches Profil zu beleuchten, bzw. die illyrische Kulturkomponente im Balkan-Donaubecken-Kulturkomplex des II., eventuell auch des III. Jahrtausends zu bestimmen, muß auf gewisse Tatsachen hingewiesen werden, in derem Zusammenhang die Lösung des gestellten Problems zu suchen sein wird. Von besonders wissenschaftlichem Interesse für die Erforschung des Problems des ältesten indoeuropäischen Stratums auf dem Balkan ist, unter Einbeziehung auch des illyrischen Substrats, außer anderen Theorien auch die Erklärung, die VI. Georgijev für die unmittelbar der kretisch-mykenischen Epoche vorangehende Kultur gibt. VI. Georgijev führt Beweise linguistischer Art dafür an, daß die Vorgänger dieser frühesten „Griechen“ im Bereich ihrer Kultur die Pelasgen gewesen seien. Nach einer Deduktion dieses Verfassers, die wir noch immer für ungenügend überzeugend, wenn nicht für zu kühn halten, waren sie die Träger der frühhelladischen Kultur wie auch der neolithischen Kultur der SeskJo-Phase (griechisches Neolithikum A). Auf eine derartige Verknüpfung der Pelasger als einer — literarhistoriographisch und kulturell-linguistisch — gewissermaßen ethnisch identifizierten Population mit dem ethnisch noch immer nicht bestimmten Neolithikum Griechenlands kommen wir an der Stelle zurück, an der wir die Frage der Mvnier und ihrer Stellung in der Entwicklung der Kultur des Balkans eingehender behandeln werden. VI, Georgijev läßt gelten, daß sich die Pelasger in Griechenland bis zum XV. Jahrhundert V. u. Ztr. behauptet haben, einem Zeitpunkt, der von ihm als „terminus ante quem“ für die Sprache der Pelasger im Gebiet der Ägäis betrachtet wird. Obgleich jedoch das Problem der Pelasger und ihres ethnischen wie sprachlichen Zusammenhanges mit den Griechen schon seit Niburgs Zeiten seiner Lösung harrt und das Forschungsgebiet der Elemente dieses Problems durch neue Komponenten eine bedeutende Erweiterung erfahren hat, sind wir von seiner wirklichen Lösung noch immer weit entfernt. Während früher eine ganze Reihe von Historikern und Erforschern der Antike der Meinung war, daß die Pelasger eigentlich die.Urahnen der Griechen seien ; in deren mythologischen Traditionen sie sich in dieser Rolle auch erhalten haben, denkt man in neuerer Zeit immer mehr daran, daß die Pelasger sowohl mit dem illyrischen ethnischen als auch sprachlichen Substrat eng verbunden sind. Von den aufgezählten Bedeutungen des Namens der Pelasger und den weiten Auslegungen ausgehend, scheint es uns nicht nötig, unter diesem Namen irgendeine bestimmte, räumlich begrenzte und sprachlich abgesonderte ethnischee Kategorie der Urbewohner des Balkans zu suchen. Daß es sich nicht um eine besondere Population handelt, welche die Sprache und andere Merkmale von der Urbevölkerung des Balkans streng absonderten, wird aus der Art ersichtlich, wie die Zusammenhänge der Pelasger einerseits mit den Illyriern, andrerseits mit den Mykenern, Trojanern, Griechen und anderen Völkern in der antiken Literatur dargestellt und in der modernen Wissenschft erklärt werden.

  • Issue Year: 1965
  • Issue No: 3
  • Page Range: 143-161
  • Page Count: 19
  • Language: Serbian