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Marulićev stih i hrvatska renesansna versifikacija
Marko Marulić’s Verse and Versification in the Croatian Renaissance Literature

Author(s): Divna Mrdeža Antonina
Subject(s): Language and Literature Studies
Published by: Hrvatsko filološko društvo
Keywords: Marko Marulić; Croatian Renaissance literature

Summary/Abstract: Die Wahl des Verses in den kroatischen Texten von Marko Marulić entspricht der Versbildung seiner Zeit: In den Texten überwiegen symmetrische (syllabische) zwölfsilbige Verse mit vollständigen Halbzeilen (der sog. čakavische zwölfsilbige Vers), der symmetrische und asymmetrische achtsilbige Vers und mancher siebensilbige Vers, der größtenteils mit den achtsilbigen Versen der beiden Typen zusammengestellt wird. Die Verswahl kommt bei Marulić nicht als Überraschung vor, aber sowohl die Eigenschaften als auch der Gebrauch des Verses sind in Marulićs Werk aus wenigstens zwei Gründen für die Metrik interessant. Vom Belang ist vor allem seine Ausführungsart als Vers im ersten umfangreichen Autoren-Korpus einer damals relativ jungen – kroatischen – Versifikation. Nachdem man das metrische Können des Autors analysiert und mit dem selben Verstypus anderer zeitgenössischer Renaissance-Dichter verglichen hat, schlussfolgert man, dass Marulić s Vers als »junger« Vers viele Ungeschicklichkeiten aufzeigt, die aber in späteren Werken im handwerklichen Sinne allmählich verbessert werden. Interessant ist auch Marulićs Versaufteilung, bei der er thematisch vorgeht, obwohldie so aufgeteilten Themen noch keine scharfen Umrisse aufweisen, so dass man in großem Maße von keiner klaren Versspezialisierung nach den gegebenen Themen und Inhalten sprechen kann. Die Ausnahme stellt der zwölfsilbige Vers dar, den Marulić durch den Gebrauch des Reims in zwei Unterarten einteilt. Die erste Unterart ist der zweifach gereimte zwölfsilbige Vers mit dem Kettenreim, der für epische Inhalte und gehobene Themen bestimmt ist, während die zweite Unterart, der zwölfsilbige Vers ohne Kettenreim, für andere religiöse Gedichte ernsthaften Tones benutzt wird. Marulić spielte allerdings keine Pionierrolle auf dem Gebiet der nationalen Versifikation, aber dank seinem Versgebrauch sind Rahmen und Möglichkeiten der verwendeten Verse seitdem mehr oder weniger gegeben.

  • Issue Year: 2003
  • Issue No: 3
  • Page Range: 155-169
  • Page Count: 15
  • Language: Croatian