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Pajzstövises csatok a Kárpát-medencei gepida területeken (az avar foglalásig)
Schilddornschnallen im gepidischen Fundmaterial des Karpatenbeckens

Author(s): Csaba Kiss
Subject(s): Archaeology, Middle Ages
Published by: Erdélyi Múzeum-Egyesület
Keywords: Gepiden; Karpatenbecken; Merowingerzeit; Schilddornschnallen; Chronologie

Summary/Abstract: Die Schilddornschnallen stellen eine bedeutende Gruppe des gepidischen Fundmaterials dar. Ihr Kennzeichen besteht in dem schildförmig ausgebildeten Dornende (Basis), wobei die Basis grundsätzlich eine größere Breite aufweist als der Dorn. Die Basis der klassischen Schnallen wird durch zwei kleine Halbkreise in zwei Teile getrennt. Dieser Schnallentyp ist in den Gräberfeldern des Theißgebietes (Hódmez􀄘vásárhely-Kishomok, Kiszombor, Kreis Szentes, Szolnok-Szanda, usw.) und in Siebenbürgen verbreitet; zumeist wurden sie als Bestandteil des Gürtels, darüber hinaus aber auch auf Beutel und Schärpe getragen. Die unterschiedlichen Formen der Basis stellen eine gute Möglichkeit zur typochronologischen Aufteilung dieser Fundgruppe dar. Schon bei den frühesten Schnallen wurde die verbreiterte Basis vom Dorn getrennt, während die Ränder noch nicht mit zwei gegenständigen Einkerbungen versehen waren. Mehrheitlich bildeten diese Exemplare einen Bestandteil der Gürteltracht. Bei den im 6. Jh. verbreiteten klassischen Schilddornschnallen erfolgte die Trennung der Basis vom Schnallendorn, die Schnallen waren in dieser Zeit oftmals mit eingeritzten Verzierungen versehen und traten als Bestandteil von Gürtel, Beutel oder Schärpe auf. Im ausgehenden Gepidenreich ist das Fundspektrum durch eine größere Formenvielfalt gekennzeichnet, so erscheinen neben den klassischen Exemplaren nun auch schlankere und runde Formen. Zur Awarenzeit verschwanden die Schilddornschnallen nicht, ihre Form ähnelt in dieser Periode einem Pilz. Allerdings lässt sich die Frage, ob dieser Typ bereits vor 567 oder erst danach gebräuchlich wurde, derzeit nicht mit Sicherheit beantworten.

  • Issue Year: 2013
  • Issue No: VIII
  • Page Range: 5-31
  • Page Count: 27
  • Language: Hungarian