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Adatok az erdélyi magyar régészet történetéhez
Angaben Betreffs der Geschichte der Siebenbürgischen Archäologie nach dem Ersten Weltkrieg

Zwei an Ferenc László Gerichtete Briefe von Vasile Pârvan aus 1925

Author(s): Attila László
Subject(s): History, Archaeology, Cultural history
Published by: Erdélyi Múzeum-Egyesület
Keywords: history of the Transylvanian archaeology; Vasile Pârvan; Ferenc László

Summary/Abstract: In den Jahren nach dem ersten Weltkrieg, als eine der bedeutenden Persönlichkeiten des kulturellen und wissenschaftlichen Lebens auf dem Weg der Unorganisierung Rumäniens, hat sich Vasile Pârvan (1882-1927) Mühe gegeben, um Mitarbeitverhältnisse mit den kulturellen Institutionen und mit den ungarischen Archäologen aus Siebenbürgen festzulegen. Die zwei handschriftliche Briefe an den Archäologe Ferenc/Francisc László (1873-1925), Kustos des Szeklerischen Nationalmuseums (SzNM) und Gymnasiallehrer am Szeklerischen Mikó Kollegium aus Sfântu Gheorghe (Sepsiszentgyörgy, Sankt Georgen, jetzt Bezirk Covasna, RO), die wir hier veröffentlichen, sind auch die vielsagende Dokumente der wissenschaftlichen Politik von Pârvan. Im ersten, in Rom, auf Deutsch geschriebenen Brief aus dem 12. Februar 1925 (Beilage 1, 3–4) drückt sich Pârvan seinen Dank für die von László an seinem Mitarbeiter vom Nationalmuseum für Altertümer (Muzeul NaŃional de AntichităŃi) aus Bukarest, Dionisie Pecurariu erteilten Hilfe aus. Pârvan arbeitete in jener Periode zur Vollendung seines Hauptwerk, Getica. O protoistorie a Daciei (erschienen in 1926), und die im Brief erwähnte Aufgabe Pecurarius sollte die Zeichnung einiger, mit der Gelegenheit des Besuchs von Pârvan bei Sfântu Gheorghe aus dem 1. Oktober 1924 ausgewählten archäologischen Materialien aus der Sammlung des SzNM sein. Die Zeichnungen wurden zur Illustration des Buches Getica benützt, in dessen Seiten Pârvan bedankt sich für die zur Verfügungsstellung dieser unveröffentlichten Entdeckungen. Für die ethischen Prinzipien von Pârvan ist achtungswürdig jener Teil des Briefes, wo er seine Überzeugungen betreffs der Achtung der wissenschaftlichen Eigentumsrechte, einschliesslich betreffs des Rechtes der Forscher die eigene Entdeckungen zu veröffentlichen. Im folgenden bezieht sich der Brief um die Vorbereitung für Abdruck des ersten Bandes der Zeitschrift Dacia. Recherches et découvertes archéologiques en Roumanie, und um die Mitarbeit einiger siebenbürgischen Archäologen (Dimitrie M. Teodorescu, Constantin Daicoviciu, Márton/Martin Roska, Sándor/Alexandru Ferenczi). Pârvan drückt seine Hoffnung aus, dass auch F. László mit einem Studium an diesem Band beitragen wird. Er bietet auch die Erteilung eines Betrags von 40000-50000 Lei aus den Fonds des Kultusministeriums mit dem Zweck der Wiederaufnahme von László der archäologischen Ausgrabungen in berühmter steinkupferzeitlichen Siedlung mit bemalter Keramik von Ariusd (Erısd), begonnen in 1907, aber abgebrochen um Ausbruch des ersten Weltkrieges. Ferenc László hat sowohl die Einladung von Pârvan, damit er zur Zeitschrift Dacia mitzuarbeiten, als auch der Angebot die Ausgrabungen in Ariusd mit der vom rumänischen Wissenschaftler erteilten finanziellen Stützung wiederzuanfangen; wobei man für das nächste Jahr die Ausgrabung im Mitarbeit mit dem Museum aus Cambridge verschiebt, womit man zu einer Übereinstimmung durch dem britischen Archäologe V. Gordon Childe angekommen ist. So, der zweite Brief von Pârvan aus dem 2. Mai 1925, der in Bukarest in der rumänischen Sprache geschrieben wurde (Beilage 2, 5–6), bestätigt den Empfang der Illustration des Studiums von F. László über die Gefässtypen von Ariusd, und macht auch manche Beaobachtungen betreffs der Art und Weise der Zeichnungsvorstellung. Er drückt seine Dankbarkeit aus, für die Tatsache, dass László seine Mitarbeit mit diesem gründigen typologischen Studium der Keramik beginnt und er sichert den Verfasser, dass er dafür sorgen wird, dass die Übersetzung des Studiums mit der grössten Sorge sich machen wird. (Der Text der Arbeit in der ungarischen Sprache wurde von László am Anfang des Monats Juni abgeschickt und wurde in Bukarest in der französischen Sprache übersetzt.) Am Schluss des Briefes erklärt sich Pârvan einverstanden mit dem vom László für die Beginnung der archäologischen Ausgrabungen von Ariusd vorgeschlagenen Datum. Die Arbeiten funden zwischen dem 6. August und 10. September 1925 statt. Die Ergebnisse – durch welche die teilweise Abdeckung der Überresten von zwei prähistorischen Häuser – konnten von László nicht veröffentlicht werden: er ist plötzlich am 16. September in Cluj (Kolozsvár, Klausenburg) gestorben, wo er an der rumänische Sprachprüfung gerufen wurde, die obligatorisch für die Minderheitslehrer wurde. So ist geschehen, dass das erste Band der Zeitschrift Dacia (1924, erschienen in 1927) mit dem Studium von F. László, Les types de vases peints d’Ariusd (Erısd) anfängt und mit dem Nachruf von Vasile Pârvan über den Verfasser des Studiums (Nécrologe) sich schliesst.

  • Issue Year: 2010
  • Issue No: III-V
  • Page Range: 125-137
  • Page Count: 13
  • Language: Hungarian