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Der Ort des Schreckens und die Art der Zerstörung in Ingeborg Bachmanns früher Lyrik
Der Ort des Schreckens und die Art der Zerstörung in Ingeborg Bachmanns früher Lyrik

Author(s): Ivo Runtić
Subject(s): Literary Texts
Published by: Odsjek za germanistiku - Filozofski fakultet Sveučilišta u Zagrebu

Summary/Abstract: Je weiter man zeitlich von der ersten textlichen Erfahrung mit der Lyrik Ingeborg Bachmans abrückt, desto fester ist man davon überzeugt, daß es eigentlich überwiegend Balladen sind, was die ersten und einzigen beiden Bände ihrer Gedichte füllt, und das macht - ausgenommen zwei Dutzend späterer - eigentlich ihr ganzes lyrisches Werk aus. Seltsam übrigens, wie lyrisch und handlungsarm dabei ihre epischen und Hörspieltexte, wie handlungs- oder zumindest situationsabhängig die Welt ihrer Gedichte ist! Reicht die Autorin etwa - um es mit ihren Worten zu sagen - nicht schon durch all das Gattungsatypische den Schlüssel zu ihrem Reich in unsere Hände? Dieses Poesiereich ist, wohlgemerkt, in fast jedem ihrer Gedichte größer als das Ungargassenland ihres Malina-Romans, wo ohnehin kleine Entfernungen zwischen den Menschen in handlungsloser Stimmung zerfließen und damit noch kürzer wirken denn in den Gedichten (besonders) der ersten Sammlung, in welchen das spannungsgeladene Verhältnis zwischen einem Rollen-Du und seiner Umgebung bestehen bleibt - ungeachtet des für die Figur evidenten Ortsdefizits, bzw, der Kurzlebigkeit der ihr zur Verfügung stehenden Zeit. Jenes erwähnte Reich bleibt in der Bestimmung des vorliegenden Werkes so frappant, gerade weil darin die poetische Rechnung gegen die empirische überall aufgeht, bzw. in zeitlichem und räumlichem Sinn nie addierend zustandekommt. Es erstreckt sich vielmehr nach der Willkür der vorherrschenden Stimmunglage.

  • Issue Year: 1996
  • Issue No: 3
  • Page Range: 31-40
  • Page Count: 10
  • Language: German