Uku Masing, Religions and Christian Theology. Theology of Religions and Cultural Dialoguoe Cover Image

Uku Masing, religioon ja kristlik teoloogia. Religioonide teoloogia - kultuuride dialoog
Uku Masing, Religions and Christian Theology. Theology of Religions and Cultural Dialoguoe

Author(s): Thomas-Andreas Põder
Subject(s): Christian Theology and Religion
Published by: Akadeemiline Teoloogia Selts
Keywords: Theology of Religons; Dialogue

Summary/Abstract: Uku Masing (1909-1985) war Theologe, Universalgelehrter, Polyglott und Dichter, der in der estnischen Theologie- und Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts eine besondere Stellung innehat. Der Artikel behandelt eine Frage, die immer wieder Anlass zu Diskussionen gab: in welchem Verhältnis steht Masing als christlicher Theologe zu sich selbst als Forscher anderer Religionen? Anders formuliert: In welcher Beziehung stehen nach Masing das Christentum und andere Religionen? Der Artikel zeigt, wie Masing die Auseinandersetzung mit anderen Religionen in die Theologie integriert. Erstens bestätigt er, vom Standpunkt des christlichen Glaubens und seines Gottesverständnisses her, den Bezug der Religionen auf die Uroffenbarung. Damit vollzieht das Christentum die Anerkennung der Einzigartigkeit jeder dieser Religionen und der bleibenden Relevanz ihrer Wahrheitsansprüche. Zweitens expliziert er das Christentum als eine Religion, die sich auf Jesus gründet, in dem alle Völker und Religionen als zusammengefügt und vereinigt angesehen werden. Auf diese Weise versucht Masing dem partikularen und eigentümlichen Selbstverständnis des Christentums und dessen Wahrheitsanspruch Ausdruck zu verleihen. Die Einstellung Masings zu den Religionen ist als nichtrelativistischer Pluralismus zu charakterisieren: weder diejenigen, die meinen, dass das Christentum die anderen Religionen einfach ausschließt und aufhebt (Fundamentalismus), noch diejenigen, die meinen, dass es einfach eine Möglichkeit unter anderen ist (Relativismus), treffen das christliche Lebensgefühl. Somit sind die Religionen bedeutend für das Selbstverständnis des Christentums. Sie sind wichtig auch als Subjekte, nicht nur als Objekte. Das Verhältnis zwischen den Religionen muss als dialogisches verstanden und charakterisiert werden. Das Christentum ist nur in Beziehung und in Kommunikation mit anderen Religionen möglich. Die gegenwärtige Relevanz von Masing besteht gerade darin, dass er die Einbeziehung der Religionsgeschichte in die christliche Theologie für möglich und gerechtfertigt hält. Damit gewinnt die Religionswissenschaft ein theologisches Profil. Dies bedeutet, dass die partikularen-eigentümlichen Perspektiven anderer Religionen respektiert werden und dass dieses Profil, gleichsam als ein regulatives Forschungsideal, für ein möglichst authentisches Verstehen des Anderen auftritt. Ob, inwieweit und in welchem Sinn genau das andere aus den Perspektiven anderer Religionen einbezogen werden kann oder soll, ist a priori nicht zu entscheiden. Eine Antwort kann nur im Dialog gefunden werden, und keine Antwort kann definitiv, d.h. gültig für alle Kontexte und Situationen sein.

  • Issue Year: 2010
  • Issue No: 1 (60)
  • Page Range: 82-104
  • Page Count: 23
  • Language: Estonian