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Verfassung und Verfassungswirklidikeit in Horthy-Ungarn
Constitution and Constiutional Reality in Horthy's Hungary

Author(s): László Révész
Subject(s): History
Published by: Ungarisches Institut

Summary/Abstract: Die staatsrechtlichen Einrichtungen und auch die gesamte soziale und wirtschaftliche Ordnung Horthy-Ungarns haben viele Charakterzuge des ungarischen Königreiches aus der Zeit der Doppelmonarchie im großen und ganzen beibehalten. Sie wurden höchstens in einigen Details den geänderten Bedingungen angepasst, wobei man leider nicht immer die fortschrittlichen, geschweige denn demokratischen, Losungen wählte. Horthy-Ungarn, ein Königreich ohne König, war eigentlich als ein Provisorium entstanden; mit der Zeit wurden jedoch Versuche und Anstrengungen unternommen, um aus dem Provisorium eine ständige Einrichtung oder zumindest eine dauerhafte Staats-, Rechts- und Gesellschaftsordnung zu gestalten. Die staatlichen Einrichtungen, die gesamte Rechtsordnung dienten mehr zum Schutz des Bestehenden und richteten sich gegen alles, was die Dauerhaftigkeit des konservativen Staatsmechanismus, der halbfeudalen Wirtschaftsordnung und der rückständigen sozialen Verhältnisse gefährden konnte. Die Kontinuität der Rechtsordnung des ehemaligen ungarischen Königreichs war auf beinahe allen Ebenen gesichert. Trianon-Ungarn war im wesentlichen, d. h. in seiner Wirtschafts-, Sozial- und Innenpolitik kein neuer Staat, sondern einfach die Fortsetzung des früheren Königreiches, wenn auch in kleinerem Rahmen und ohne Dualismus mit Osterreich. Seine Innen- und Außenpolitik war der Grundidee, der Wiederherstellung des historischen Ungarns untergeordnet. In diesem Ziel waren Regierungspartei und Opposition, Bürgerliche, Konservative, Sozialdemokraten und sogar die illegalen Kommunisten einig.

  • Issue Year: VI/1974
  • Issue No: 6
  • Page Range: 47-58
  • Page Count: 12
  • Language: German