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Katolička crkva i ustaška vladavina 1941-1944/45.
Die Katholische Kirche und die Ustascha-Herrschaft 1941-1944/45

Author(s): Anna Maria Grünfelder
Subject(s): History
Published by: Franjevačka teologija Sarajevo

Summary/Abstract: Weil die kirchliche Zeitgeschichte in Kroatien die staatlichen und kirchlichen Quellen erforscht, um zusätzliche Argumente zur Rehabilitierung von Erzbischof Stepinac und zu seiner Heiligsprechung zu fi nden, will sich die vorliegende Studie (die erweiterte und bearbeitete Übersetzung des Aufsatzes im Band “Südost-Forschungen”275) auch die anderen Ebenen der katholischen Amtskirche in Kroatien auf ihre Haltung zum Ustascha- Regime untersuchen. Der Vorwurf der Mitverantwortung der Katholischen Kirche für die Verbrechen des Ustascha-Regimes, der sich durch die im kommunistischen Jugoslawien verfassten Untersuchungen zieht, wird ebenso kritisch beleuchtet wie die apologetischen Darstellungen (überwiegend von Historikern geschaffen, die der Ustascha nahestanden oder dem Regime angehört hatten und in der Emigration die Ustascha-Ideologie weiter pfl egten); aber auch die nach 1990 in Kroatien publizierten Quelleneditionen mit apologetisch-hagiografi scher Tendenz. Der Autorin ging es nicht darum, neuerlich zu beschuldigen oder einen zusätzlichen Beitrag zur Verteidigung zu leisten, sondern darum, die These von der Kontinuität zwischen der Kirche 1941-1944/45 und jener von heute, verkörpert im Seligen Erzbischof Dr. Alojzije Stepinac, zu widerlegen. Die Katholische Kirche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil pfl egt – auch in der Praxis – nicht mehr den engherzigen Konfessionalismus, der alle Ebenen der kirchlichen Hierarchie 1941-1944/45 blind und unempfi ndlich für die Leiden der verfolgten Orthodoxen machte; auch der christliche Antijudaismus, aus dem heraus ebenfalls die gesamte katholische Hierarchie (auch Erzbischof Stepinac) während der Verfolgungen “die Juden” noch immer anschwärzte und für alle moralischen Übel verantwortlich machte, wird zumindest nicht mehr offi ziell toleriert (wenn er auch in katholischen “Gehirnen” noch immer steckt). Auf allen Hierarchieebenen gab es Bereitschaft zur Hilfe für die Verfolgten, aber eben auch Schweigen und Zustimmung. Schliesslich berücksichtigt die Autorin auch, dass die Möglichkeiten zur Hilfe eingeschränkt, die Wirksamkeit von Interventionen gering war – das Regime benutzte die Kirche – die Kirche liess sich benutzen und erwies sich dankbar für die Privilegien. Sie respektierte das Regime als gottgegebene Macht, und sie hielt sich an die Grenzen, die ihr das Regime setzte diente. Daher konnte sie nicht als wirksame Hilfe und Zufl ucht fuer die Verfolgten fungieren.

  • Issue Year: 2012
  • Issue No: 37
  • Page Range: 139-200
  • Page Count: 62
  • Language: Croatian