Any Where Out of the World – Călătoriile în jurul camerei din vremea decadenţei
Any Where Out of the World – Room Trip in the Age of the Decadence

Summary/Abstract: Die Zimmerreisen der Dekadenz stehen in einer doppelten Tradition, der Poetik der Moderne, die die romantische Fernsehnsucht von der Außenwelt nach innen umlenkt, und der Harmonisierung von Seele und Umfeld im Raum des privaten otium. Vor der Folie einer entdeckten, technisierten und touristisch erschlossenen Welt, wendet sich die Wahrnehmung der nahen Ferne zu. Aus dem bric-à-brac von Möbeln, Kunstwerken, Bibelots und exquisiten Literaturzitaten, dem ekletischen Nebeneinander des Historismus, schöpft der Sinndilettant eine gesteigerte Eigenwirklichkeit, die ihm die Erlebnisse verschafft, die ihm die Realwelt verweigert. Er schafft sich künstliche Räume, in denen er seine Seele auf Reisen schickt. Dabei gerät der mentale Flaneur in den abschüssigen Rausch seiner ziellosen Bewegung, lässt ganze Kulturen in der Gegenwart Revue passieren, treibt in innere Abgründe und an äußerste Grenzen. In der Nähe sieht er die Ferne, in der Gegenwart die Vergangenheit, im Selbst entdeckt er den Anderen, so dass sich die Sinnhorizonte seiner Welt vervielfachen. Ausgehend von Charles Baudelaire und Xavier de Maistre untersucht der Vortrag, wie die Zimmerreisen eines Karl-Joris Huysmans und eines Mateiu I. Caragiale einen Umbruch der Wahrnehmungs- und Denkmuster einleiten, die man heute gern den Medienerfahrungen einer globalisierten Welt zuschreibt, obwohl sie nichts anderes sind, als das ästhetische Erleben par excellence, das die Postmoderne bis heute fortschreibt.

• Details
• Contents