Hosius and Mohyla: Catholicism and Orthodoxy in the Polish-Lithuanian Commonwealth in Early Modern Times. A History of a Transcultural Reform Movement Cover Image

Hosius and Mohyla: Catholicism and Orthodoxy in the Polish-Lithuanian Commonwealth in Early Modern Times. A History of a Transcultural Reform Movement
Hosius and Mohyla: Catholicism and Orthodoxy in the Polish-Lithuanian Commonwealth in Early Modern Times. A History of a Transcultural Reform Movement

Author(s): Tetiana Shevchenko
Subject(s): Christian Theology and Religion, Cultural history, Modern Age
Published by: Verlag Herder-Institut
Keywords: Hosius and Mohyla; Catholicism; Orthodoxy; Polish-Lithuanian Commonwealth; Early Modern Times; History of a Transcultural Reform Movement;

Summary/Abstract: Die Autorin untersucht die Reformen Petro Mohylas vor dem Hintergrund der orthodoxen Konfessionalisierung. Mithilfe einer differenzierten und analytischen Typologie vergleicht sie aus zwei Blickwinkeln einander ähnelnde Konfessionalisierungsprozesse im polnisch-litauischen Staatenbund, die von Kardinal Stanislaus Hosius, dem Fürstbischof von Ermland, in der Katholischen Kirche und von dem Metropoliten Petro Mohyla in der Orthodoxen Kirche eingeleitet worden sind. Die erste, persönliche Perspektive charakterisiert die katholischen und orthodoxen Reformer als Akteure und analysiert deren Rolle bei der Durchführung der Reformen; die zweite, organisatorische Perspektive erklärt die Reformen selbst und ihre wesentlichen Eigenschaften. Dabei wird erläutert, wie sich die Ausgangssituation der Konfessionalisierung in der Orthodoxen Kirche von ähnlichen Prozessen in der Katholischen Kirche unterschied und auf welche Weise all diese Prozesse aufeinander eingewirkt haben. Hosius setzte in seiner Diözese das Trienter Modell des Katholizismus in seiner reinsten Form um. Die Hauptstadt Braunsberg (Braniewo) wurde innerhalb relativ kurzer Zeit nicht nur zu einem Bollwerk der Gegenreformation, sondern auch zu einem einflussreichen Bildungszentrum. Mohyla entwickelte eine „katholische“ Tendenz der ruthenisch-orthodoxen Konfessionalisierung. Für seine Reformbestrebungen nutzte er seine westliche, hauptsächlich katholische Erfahrung in ihrer ganzen Breite. Er befasste sich mit der Sicherstellung der kirchlichen Disziplin, der Ausbildung des Klerus, der Vereinheitlichung der liturgischen Praxis und der Systematisierung der Kirchendoktrin. Mohylas Politik ließ die hierarchische Ordnung sowie die Autonomie der Kirche zu alter Stärke zurückkehren. Mohylas Modell einer Bildungsreform, das zu den wichtigsten Bestandteilen seiner Kirchenreform zählt, versetzte die Orthodoxe Kirche in die Lage, ihrer katholischen Kontrahentin auf Augenhöhe entgegenzutreten.

  • Issue Year: 60/2011
  • Issue No: 3
  • Page Range: 325-377
  • Page Count: 53
  • Language: English