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Kritika političke ekonomije i kritika
Criticism of political economy and criticism

Author(s): Hotimir Burger
Subject(s): Politics, Political Philosophy, Political Sciences, Political economy
Published by: Fakultet političkih znanosti u Zagrebu
Keywords: political economy; criticism;

Summary/Abstract: Durch das Begründen der Marxschen Entscheidung sein ganzes Werk durch Kritik zu verstehen und zu bestimmen, macht dieses Schreiben den Versuch, die Frage -was Kritik sei- zu beantworten. Rahmenbetrachtungen weisen darauf hin, dass man, wenn man Marx auch paraphrasieren würde, das Bewusstsein der Gegenwart als eine »enorme Anhäufung von Kritik« bestimmen könnte und obwohl sich das Denken in den Schlüsseletappen seiner Geschichte als Kritik herausstellt, so ist der Begriff der Kritik selbst doch nicht bestimmt. Die Betrachtung der Kantschen Kritik der Vernunft und der kritischen Kritik von B. Bauer weist darauf hin, dass die erste nur erkenntnis-theore¬tisch bestimmt ist, die andere jedoch paraphrasiert nur die Grundlage der Hegelschen Philosophie und der bürgerlichen Gesellschaft. Der Versuch eines logischen Bestimmens der Kritik stellt sich als ein Bemühen des Denkens um die Qualität des Dinges oder Gegenstandes heraus. Dieses Bern uh een stellt die Kritik als begrenzend, auseinandergrenzend, unterschiedlich und überschreitend dar. Eine so zergliederte Kritik beruht auf einem unterschied- lischen Wesen der Dinge, dessen Fixieren oder Konstruieren fehlschlagen muss. Darum bezeichnet die Kritik das Wessen der Dinge als ihr Ausgerichtetsein oder den Sinn, Damit ist die Kritik als wesentlich different bestimmt. Das Angewiesensein der Kritik auf Überschreitung steht vor einem besonderen Dilemma, wenn es als Gegenstand das Absolute hat; für Marx ist es Hegels Philosophie, resp. die bürgerliche Gesellschaft. Systematisch und historisch betrachtet ist die Grundlage der Kritik des Absoluten dieselbe; sie setzt das Absolute in Beziehung zu dem auf was es sich bezieht Wenn Hegels Philo¬sophie in Frage kommt, so ist »die Phänomenologie des Geistes« jene kri¬tische Grundlage seines Systems, worauf Marx insistiert. Ein Einblick in Hegels System zeigt, dass die Phänomenologie darin eine Doppelfunktion hat; zu einem Mal ist sie dem System voran (»der erste Teil der wissenschaft¬lichen Erfahrung«) und zum anderen Mal ist sie im System ein Teil der Philosophie des Geistes). Die Arbeit als »travail attractif«, die der klassischen bürgerlichen Oeko- nomie unbekannt ist, bildet die Grundlage der Kritik der bürgelichen Ge-sellschaft; diese Grundlage ist gleichbedeutend mit der Grundlage der Kritik in Hegels, Philosophie, insofern für Marx gerade das Grosse in »der Phä¬nomenologie des Geistes« die Arbeit darstellt. Inwiefern man eine Entgegengesetztheit des Denkens als Kritik und des Denkens als Metaphysik denken kann, so hat das kritische Denken eine Über¬macht gegenüber dem metaphysischen dadurch, dass es sich um den Sinn des Gegenstandes bemüht und somit das jenige bewahrt, was die Metaphysik jedoch mit ihrem Bemühen — das dynamische Wesen zu fixieren, im Aus¬gerichtetsein auf die Dinge verliert. Gerade darin findet Marx’ Anwesenheit als kritischer Denker in der Gegenwart seine Basis.

  • Issue Year: VII/1970
  • Issue No: 03-04
  • Page Range: 348-356
  • Page Count: 9
  • Language: Croatian