The role of the Czech language in the development of literary Polish Cover Image

Rola języka czeskiego w rozwoju polszczyzny literackiej
The role of the Czech language in the development of literary Polish

Author(s): Janusz Siatkowski
Subject(s): Language studies, Language and Literature Studies, Studies of Literature, Western Slavic Languages, Eastern Slavic Languages
Published by: Wydawnictwo Uniwersytetu Łódzkiego

Summary/Abstract: Das Tschechische hat einen gravierenden Einfluß auf das sich herausbildende Polnisch gehabt, und zwar auf verschiedenen Ebenen: von der phonetischen Gestalt der Wörter über Flexionsformen bis hin zur Lexik. Die übernommenen phonetischen Merkmale beziehen sich vor allem auf die Distribution der Phoneme, auf ihre Frequenz, aber nicht auf deren Inventar. Die einzige phonetische Entlehnung ist die Übernahme des Phonems h. Auch die Einflüsse im Bereich der Flexion sind eher spärlich. Das Tschechische spielte vielmehr die Rolle eines Prüfsteins bei der Herausbildung von Flexionsnormen (vgl. z.B. die zusammengezogenen Formen des Possessivpronomens, die Behauptung der Infinitivformen auf -ci). Stärker sind die tschechischen Einflüsse im Bereich der Wortbildung, die sowohl Wortentlehnungen als auch Formantenentlehnungen umfassen (vgl. Suffixe -atko, -tel, -teiny, -stwie, dwie; Wörter vom Typ ‘podkomorze’, ‘przepiękny’, ‘naczyrwien’, ‘odprawować’). Im Bereich der Lexik bezieht sich der tschechische Einfluß auf die Religionsterminologie (X.-XI. Jh.), Verwaltungsterminologie (XIII/XIV. Jh.), botanische Terminologie, militärische Terminologie u.a.m. Besonders stark war der Einfluß im XVI. Jh., wo viele bislang sporadische Bohemismen Fuß gefaßt haben. Nach dem XVI. Jh. sind kaum neue Bohemismen hinzugekommen. Oft hat das Tschechische darüber entschieden, welche Dialektismen - durch Ähnlichkeit mit den Tschechischen Pendants - zur Hochsprache Weg gefunden haben.

  • Issue Year: 1990
  • Issue No: 23
  • Page Range: 137-144
  • Page Count: 8
  • Language: Polish