A KÖZÉPKORI HENYE FALU TEMPLOMA (TAMÁSI–ALSÓCSERÉNGÁT)
THE CHURCH OF THE MEDIEVAL VILLAGE HENYE (TAMÁSI-ALSÓCSERÉNGÁT)

Summary/Abstract: Die Studie berichtet von der Ausgrabung der Kirche des untergegangenen mittelalterlichen Dorfes Henye in der Gemarkung von Tamási im Kom. Tolna, östlich der Stadt, an der Hauptverkehrsstraße 61. Von der mittelalterlichen Geschichte der Siedlung wissen wir kaum mehr als über die ihren adeligen Beinamen nach dem Dorf erhaltende gemeinadelige Familie Henyei Tiburc, deren Mitglieder in der Beamtenschaft des Kom. Tolna vom Ende des 14. bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts mehrfach auftauchen; die Kirchgemeinde des Dorfes erwähnt im Mittelalter einzig die Pápaer Zehntliste von 1332–35. Henye war mit kürzeren Unterbrechungen bis zum Ende der Türkenbesetzung bewohnt. Ein geringer Überrest seiner Kirche war am Anfang des 19. Jahrhunderts noch sichtbar. Die Verdichtung von im spätmittelalterlichen Fundmaterial an der Stelle der Siedlung vorkommenden Stücken, die als Ausnahmen in der Keramik der Umgebung gelten können (Boden eines kleinen Topfes aus weißem Material; dicker, grauer Topfrand aus Graphitmaterial; gegliederter Rand eines großen Topfes; zwei Ecken einer schalenförmigen Ofenkachel; zwei rotbemalte Krugfragmente), kann mit dem Gutszentrum der besagten Adelsfamilie in Zusammenhang gebracht werden. Ebenfalls als Seltenheit gilt eine 8,5 cm lange, aus Kupferblech gebogene spätmittelalterliche Buchspange und ein quadratisches Kupferblech mit gepreßter Verzierung, das ein Kleider-, Jungfernkranz- oder -gürtelschmuck sein konnte.

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