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A RÉGÉSZETTUDOMÁNY TÖRTÉNETISÉGE - A MAGYAR ŐSTÖRTÉNET PÉLDÁJÁN
The Archeology as Historical Science – One Example of the Ancient Hungarian History

Author(s): István Fodor
Subject(s): History, Archaeology, Geography, Regional studies, Ancient World, Middle Ages, Cultural Anthropology / Ethnology
Published by: Akadémiai Kiadó
Keywords: archaeology; historical science; Hungarian history;

Summary/Abstract: In letzter Zeit erschien in der ungarischen Fachliteratur eine Stellungnahme, dergemäß die Archäologie keine historische Wissenschaft und überhaupt nicht für historische Rekonstruktionen geeignet sei, besonders wenn es sich um volksgeschichtliche Fragen handele (VISY– NAGY 2003, 21–22). Ähnliche Meinungen verlauteten früher und verlauten heute vor allem von Vertretern der Partnerwissenschaften (Sprachwissenschaftler, Historiker). Nach Meinung des Verfassers erreichen diese Ansichten oftmals nicht einmal das theoretische Niveau des 19. Jahrhunderts. Die Archäologie ist sehr wohl eine Geschichtswissenschaft und in sehr vielen Fällen auch zur Untersuchung volksgeschichtlicher Fragen geeignet. So ist in Ungarn z. B. die archäologische Hinterlassenschaft der Ungarn des 10. Jahrhunderts, der Awaren, der germanischen Völker der Völkerwanderungszeit und vieler anderer Volksgruppen sehr gut bekannt. Allerdings muss bei der ethnischen Identifizierung des archäologischen Fundmaterials außerordentlich umsichtig verfahren werden. Im Falle einzelner – z. B. der finnougrischen – Völker ist die Anwendung der retrospektivischen Methode sehr erfolgreich: Mit ihrer Hilfe kann die Volkskultur bis in die frühe Eisenzeit oder in noch frühere Epochen zurückgeführt werden (ČERNJECOV 1964, 1971; Abb. 1). Bei den volksgeschichtlichen Forschungen kann die Archäologie in gewissen Fällen eine sehr große Rolle spielen. Von vorrangiger Wichtigkeit sind die archäologischen Angaben bei den Fragen der Lokalisierung und Zeitbestimmung, denn die archäologische Chronologie ist um vieles genauer als die sprachwissenschaftliche. Allgemein kann nicht kategorisch erklärt werden, ob das archäologische Fundmaterial mit einer Ethnie verbunden werden kann oder nicht – dies ist in jedem konkreten Fall durch eine gründliche Untersuchung zu entscheiden. Auch im derzeitigen Zustand der Forschung sind die archäologischen Ergebnisse dazu geeignet, in gewissen historischen Fragen als entscheidender Beweis zu dienen. Die Studie weist auf einige diesbezügliche Fälle im Zusammenhang mit der frühen ungarischen Geschichte hin.

  • Issue Year: 131/2006
  • Issue No: 1
  • Page Range: 89-114
  • Page Count: 26
  • Language: Hungarian