Sowjetische Konsumgütererzeugung - altes "Brutto" in neuen "Absatz"-Schläuchen
Socialist Production of Ccnsumer Goods.

Summary/Abstract: Zwei Gerichtsverfahren wegen Ausschußproduktion geben dem Verfasser des nachstehenden Artikels Anlaß, der Frage nachzugehen, woher es eigentlich kommt, daß immer noch in großer Menge minderwertige Konsumgüter hergestellt werden. Im folgenden werden daraus einige Absätze wiedergegeben, die zeigen, warum die Praxis trotz der Wirtschaftsreform mit ihrem Nachdruck auf Absetzbarkeit von Konsumgütern als Erfolgsindikator der Herstellerbetriebe wenig Besserung zeigt: Alle Maßgeblichen sind daran interessiert, daß in ihrem Verantwortungsbereich die Pläne - nun die Absatzpläne - erfüllt werden; wenn der Verbraucher nicht kauft, dann müssen eben die Betriebe und Handelsunternehmen sich gegenseitig ihre Waren abnehmen. Das ist dann auch "Absatz", nur nicht an den Verbraucher, um den es eigentlich geht. Des Pudels Kern: Solange Planerfüllung wichtiger ist als echter Gewinn, dieser nicht in Konkurrenz der Unternehmen erkämpft werden muß, ändert auch die Reform nichts Entscheidendes, bleibt die Mentalität in der staatseigenen Wirtschaft die gleiche. (R. Bachtamov: Process o brake [Ein Prozeß wegen Ausschußware], in: Literaturnaja gazeta, Nr. 32, 6. 8. 1975, S. 10)

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