Demokratische Legitimität unter den Bedingungen der Globalisierung
Demokratische Legitimität unter den Bedingungen der Globalisierung

Summary/Abstract: Durch die Entgrenzungswirkungen des vielgesichtigen Globalisierungsprozesses werden neue politische, soziale und kulturelle Räume geschaffen, in denen die kognitive und normative Orientierungsleistung unserer überkommenen, im Schatten territorialstaatlicher Politik und nationalstaatlicher Demokratie ausgebildeten deskriptiven Begriffe und legitimatorischen Standards fragwürdig werden. Um das Transformationsausmaß unserer Konzepte zu bestimmen, scheint eine kategoriale Neuvermessung unausweichlich. Im Zentrum dieses Versuches, der Dialektik von Globalisierung und Lokalisierung, Vereinheitlichung und Fragmentierung auf allen politischen Wirklichkeitsebenen konzeptuell Herr zu werden, steht das Schicksal der Demokratie. Dabei sind es vor allem zwei Fragen, die Politik, politische Wissenschaft und politische Philosophie gleichermaßen interessieren. Die eine betrifft die globalisierungsbedingten Veränderungen der Erfolgsbedingungen der nationalstaatlichen Demokratie. Wie übersteht die Demokratie die desolidarisierenden Auswirkungen der weltwirtschaftlichen Standortkonkurrenz, wie die forcierte kulturelle Segmentierung ihres sozialen Substrats, wie die zunehmende Abhängigkeit von den Regelungen einer demokratisch nicht legitimierten transnationalen Regelsetzung? Die zweite Frage gilt den Chancen einer Demokratisierung der Globalisierung, der transnationalen Politik und der entgrenzten Ökonomie. Kann die sozialstaatliche Zähmung des Kapitalismus ein Muster für die Zivilisierung des globalen Kapitalismus sein? Kann die nationalstaatliche Demokratie sich vom Globalisierungsdruck befreien, indem sie die Globalisierung selbst demokratisiert?

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