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Die Ansiedlung von Schwaben in Siebenbürgen in den Jahren 1845 bis 1848 aus württembergischer Sicht
The arrival of Schwaben in Transylvania in the years 1845 to 1848 from Württemberg perspective

Author(s): Michael Kroner
Subject(s): History
Published by: Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde

Summary/Abstract: Als im Jahre 1969 die Kreisgruppe Sindelfingen der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen eine Gedenkfeier für Stephan Ludwig Roth (1796-1849) veranstaltete, gab ein ortskundiger Heimatgeschichtsforscher seinem Befremden darüber Ausdruck, daß man einen „Bauernverführer“ ehre. Dabei verwies er auf das Schicksal von Sindelfinger Bürgern, die dem Ruf Roths gefolgt und nach Siebenbürgen ausgewandert waren. Darüber berichtet der Stadtarchivrat von Sindelfingen, Dr. Wolfgang Burr, folgendes: Aus Sindelfingen folgten der Werbung Roths 1846 der Schreiner Gottlieb Pfeffer und dann im Frühjahr 1847 gleichsam als Nachhall fünf weitere Familien mit 17 Kindern: Johann Widmaier (von Beruf Wagner), Johann Michael Zweigardt (Metzger), Stephan Heinrich Renner (Schneider), Johann Adam Schäfer (Weber), Johann Georg Nißler (Tagelöhner). Über das schwere Schicksal der drei Letztgenannten konnte Burr aufgrund der Sindelfinger „Liste der Wohnsteuerpflichtigen“ von 1829-1885 erfahren, daß Schäfers beide Kinder bereits auf der Reise gestorben sind und er selbst im Januar 1849 in Enyed von „Walachen“ umgebracht wurde, seine Frau danach mit ihrem in Siebenbürgen geborenen Söhnlein in ihre Geburtsstadt Sindelfingen zurückkehrte, wo sie, mittellos, erst im Oktober 1850 eintraf. Da sich die Stadt nach ihrem Verzicht auf das Bürgerrecht nicht mehr zur Fürsorge verpflichtet fühlte, mußte Frau Schäfer erst durch das Oberamt der Gemeinde Sindelfingen mit Heimatrecht zugewiesen werden, um das öffentliche Almosen zu empfangen. Ein trauriges Schicksal ereilte auch die Familie Renner. Noch 1847 starben die Frau und ein Töchterchen, zwei Jahre darauf ein Söhnlein und schließlich auch der Vater. Die beiden überlebenden Kinder, ein Sohn im Alter von 16 und eine Tochter im Alter von fünf Jahren, kehrten 1850 nach Sindelfingen zurück, von wo der Junge zwei Jahre später nach Amerika auswanderte. Das Mädchen starb 1857. Nur wenig besser erging es Nißler, der offenbar keine Kinder hatte. Er wurde als „Landbauer“ in Agnetheln ansässig, starb aber 1852; seine Frau traf im darauffolgenden Jahr wieder in Sindelfingen ein und und wanderte bereits im Frühjahr 1857 nach Amerika aus. Ein letzter Sindelfinger, der Schreiner Ludwig Gottlieb Frohnmeier, wanderte nach 1851 nach Siebenbürgen. Er hat sich meiner Meinung nach nicht auf dem Sachsenboden niedergelassen, sondern ist möglicherweise dem Ruf eines Familienangehörigen gefolgt. Ein Frohenmeyer war nämlich um jene Zeit Gutsinspektor bei Deva.

  • Issue Year: 20/1997
  • Issue No: 2
  • Page Range: 121-137
  • Page Count: 17
  • Language: German