Das Zuhause der Vagabunden - Kaffeehäuser und Lokale
Home of Vagabond - Coffeehouses And Pubs

Summary/Abstract: Blütezeit und Dschungel der Kaffeehäuser, das war Budapest zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Auch darin genoß die rasch wachsende Stadt ihre plötzlich gewonnene Volljährigkeit. Der städtische Geist, der den Eroberungszug angetreten hatte, weckte den Bedarf an zwischenmenschlichem Kontakt und an Gedankenaustausch und ließ diesen immens anwachsen. Doch erforderte dieser Bedarf auch ein neues Forum, und so vermehrten sich die Kaffeehäuser und Gaststätten - die demokratisierten, spottbilligen Kasinos des modernen städtischen Lebens. Ihr Erscheinen markierte auch die Grenze zwischen dem provinziellen und städtischen Ungarn: Orte wie das Café Pilvax, Kammonja, Kávéforrás (Kaffeequelle) oder das Kaffeehaus Korona (Krone) waren nicht mehr von der Geschichte der ungarischen Verstädterung zu trennen. Diese Entwicklung beschleunigte sich zu Beginn des Jahrhunderts rasant und erlebte in dieser Zeit ihre volle Entfaltung. Um so mehr, da nicht nur der Anspruch auf Urbanisierung den Cafés Beliebtheit verschaffte, sondern auch der erfolgte geistige Reifeprozeß. Die einzelnen Budapester Cafés nahmen zu Beginn des 20. Jahrhunderts beinahe jene Rolle ein, welche die Jakobinerklubs während der Revolution in Paris innehatten. Sie waren nicht nur der Geburtsort zynischer Witze und hämischen Geredes: Hier wuchs auch das Neue heran. (...)

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