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Briefwechsel zwischen Karl Barth und siebenbürgischen Pfarrern in den Jahren 1930-1947
Correspondence between Karl Barth and Transylvanian pastors in the years 1930-1947

Author(s): Ulrich Andreas Wien
Subject(s): History
Published by: Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde

Summary/Abstract: Der Briefwechsel zwischen D. Friedrich Müller und Prof. Dr. Karl Barth bringt die unterschiedlichen Interessen und Stimmungslagen zum Ausdruck, die durch die Situation des deutschen Kirchenkampfes und das Selbstbehauptungsstreben der deutschen Minderheit in Siebenbürgen bedingt waren. Anfänglich wurde Karl Barth, der reformierte Theologe aus der Schweiz, im lutherisch geprägten Siebenbürgen der zwanziger Jahre erst von wenigen, aber interessierten Pfarrern zur Kenntnis genommen. Die Theologie Barths interessierte vor allem, weil auch in Siebenbürgen die weitverbreitete liberale Theologie des 19. Jahrhunderts in eine Krise abgeglitten war, die mit der seit dem österreichisch- ungarischen Ausgleich von 1867 einhergehenden Verquickung von Volkstumspolitik und volkskirchlicher Arbeit, der augenscheinlichen Deckungsgleichheit von ethnischer und konfessioneller Identität zusammenhing und sich durch personelle Doppelfunktionen in den Leitungsgremien manifestiert hatte. Auf diese geistliche und theologische Krise reagierte die siebenbürgische Pfarrerschaft mit Pfarrerfort- und -weiterbildung, sogenannten Pfarrerrüstzeiten. Nach dem Vorbild theologisch-apologetischer Kurse im Deutschen Reich organisierte man mit dort lehrenden Universitätstheologen entsprechende Pfarrerrüstzeiten auch in Siebenbürgen, um einerseits den akademisch, in der Regel in einem Doppelstudium zum Gymnasiallehrer und Theologen im deutschsprachigen Ausland ausgebildeten Pfarrern eine wissenschaftlich-theologische Vertiefung zu ermöglichen, andererseits den in Siebenbürgen seminaristisch geschulten Pfarrern apologetische Nachhilfe zu gewähren. Zu einem solchen Kurs sollte der in Münster lehrende, reformierte systematische Theologe Karl Barth eingeladen werden, weil er in aufsehenerregender Weise der herrschenden liberalen Universitätstheologie die später prägende „dialektische Theologie“ entgegenstellte.

  • Issue Year: 18/1995
  • Issue No: 2
  • Page Range: 147-172
  • Page Count: 26
  • Language: German