VÝVOJ ŘÍMSKOKATOLICKÉ CÍRKVE NA MORAVĚ V LETECH 1918–1938
The development of the Roman Catholic Church in Moravia in 1918–1938

Summary/Abstract: Die römisch-katholische Kirche hat nach 1918 eine komplizierte Entwicklung erfahren. Ein Großteil der tschechischen Gesellschaft übte an ihr scharfe, historisierende Kritik bezüglich ihren Bindung an dir ehemalige herrschende Dynastie und an Österreich-Ungarn schlechthin. Die Bewegung Los von Rom gewann in der tschechischen Ländern an großer Intensität und resultierte in dem Verlangen nach einer Trennung der Kirche vom Staat. Diese abzuwenden war der Leitung der katholischen Tschechoslowakischen Volkspartei mit Msgre. J. Šrámek an der Spitze gelungen und die Kirche konnte sich nach und nach in der neuen tschechoslowakischen Gesellschaft integrieren. Gleichzeitig führte die entstehende Reformbewegung eines Teiles der katholischen Preisterschaft zur Gründung der neuen Tschechoslowakischen Kirche. Es gab häufige Austritte aus Kirche, etwa ein und drei Viertel Millionen Gläubige haben die katholische Kirche verlassen. Nach der Konsolidierung des kirchlichen Lebens, die ebenfalls in einem Vertrag zwischen Vatikan und der Tschechoslowakei sich niederschlug, als im Jahre 1927 der sog. Modus vivendi unterzeichnet wurde, konnte die katholische Kirche ihre Tätigkeit frei entfalten. Die großen Feierlichkeiten des St. Wenzel-Milleniums im Jahre 1929 sowie der gesamtstaatliche Katholische Tag 1935 legen ein Zeugnis von dem Einfluss der Kirche ab, zu der sich die absolute Mehrheit der tschechoslowakischen Bevölkerung bekannte. Es gab zahlreiche geistliche Orden, Institutionen und Vereine, häufig fanden religiöse Feierlichkeiten, einschließlich Wallfahrten statt. Die Tschechoslowakische Volkspartei war voll in die Regierungsgarnitur eingegliedert und beeinflusste in der 30er Jahren durch ihre entschlossene demokratische Haltung den Charakter der ersten tschechoslowakischen Republik.

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