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Koniec studenej vojny v odbornej literatúre po roku 1990
The End of the Cold War in the Literature after 1990

Author(s): Radoslav Štefančík
Subject(s): Politics / Political Sciences
Published by: Univerzita sv. Cyrila a Metoda v Trnave, Katedra politológie
Keywords: cold war; realism; neorealism; constructivism; sociological point of view

Summary/Abstract: Mehr als vierzig Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges standen zwei verfeindete Supermächte gegenüber, die in ihren Einflusszonen eigene Systeme entwickelt haben. Sie beruhten auf unterschiedlichen, miteinander nicht vereinbarten Weltanschauungen. Das westliche System der parlamentarischen Demokratien auf einer Seite und das östliche System der undemokratischen Staaten auf der anderen Seite. Ursachen und Verlauf dieses starken Antagonismus innerhalb der Struktur der internationalen Ordnung wurden von mehreren Theorien der internationalen Beziehungen unterschiedlich erklärt. Führende Rolle in der Theorie übernahm Realismus bzw. Neorealismus. Supermächte waren in Konflikt, strebten nach Einflusszonen, die Welt war in zwei Polen geteilt, und obwohl beide Supermächte über Nuklearwaffen verfügten, schien die bipolare Weltordnung stabil zu sein. Nach dem plötzlichen Wandel in der internationalen Politik, der sowohl politische Akteure als auch Theoretiker überraschte, hat der Neorealismus seinen Status der dominierenden Theorie verloren. In Zentrum meiner Aufmerksamkeit steht die Frage, inwieweit friedliche Revolutionen in sozialistischen Ostblockstaaten am Ende der 80er Jahre und anschließend Auflösung der Sowjetunion im Dezember 1991 die theoretische Debatte beeinflusste. Was haben Vertreter anderer theoretischen Richtungen dem Realismus bzw. dem Neorealismus vorgeworfen? Antwort auf diese Frage werde ich vor allem in der Debatte zwischen Konstruktivisten und Neorealisten nach 1990 suchen. Auf einer Seite stehen Konstruktivisten mit ihrer Auslegung, dass eines der wichtigsten Probleme der realistischen Erklärungen des Kalten Krieges war, sein Ende vorauszusehen. Bei der Frage nach der Erklärung der Transformation in der internationalen Ordnung ist der konstruktivistischen Auffassung nach der Neorealismus gescheitert. Auf der anderen Seite haben Neorealisten auf das Ende des Kalten Krieges anders reagiert. In meiner Arbeit ist es zu zeigen, warum die Neorealisten Kritik der Konstruktivisten ablehnten, wo sie sich irrten, und wie sie den Wandel in der internationalen Ordnung betrachten. Bevor ich zum zentralen Punkt meiner Überlegungen komme, möchte ich zuerst den Begriff des Kalten Krieges erklären. Obwohl in der neueren Literatur Begriffe „Kalter Krieg“ und „Ost-West-Konflikt“ überwiegend auf die gleiche Ebene gesetzt und meistens als Synonyme betrachtet werden, habe ich mich entschieden, diese Auffassung nicht zu übernehmen. Aus diesem Grund versuche ich im ersten Teil meiner Arbeit Bedeutungsunterschiede zwischen beiden Begriffen hervorzuheben. In zweiten Teil meiner Arbeit möchte ich Erklärungen für das Ende des Kalten Krieges darstellen. Sie unterscheiden sich voneinander, weil der Kollaps des Sowjetblocks nicht nur von einem, sondern von mehreren Faktoren beeinflusst wurde. Theorien der internationalen Beziehungen sind nicht einheitlich in der Auswahl eines Faktors, der zum Ende des Kalten Krieges am meistens beigetragen hat.

  • Issue Year: 2006
  • Issue No: 1
  • Page Count: 24
  • Language: Slovak