Ferienarbeitsdienst und Freizeit-"Jobs" der sowjetischen Jugend
Vacation Fatigue Duty and Vacation Jobs of the Soviet Youth
Author(s): Author Not SpecifiedSubject(s): Social Sciences
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Summary/Abstract: Die Sowjetunion wendet das Prinzip "Erziehung durch Arbeit" nicht nur im Strafvollzug an - wie die Bezeichnung der Strafvollzugseinrichtungen als "Arbeitsbesserungslager" zeigt -, sondern weitgehend auch in der Jugenderziehung. Die Arbeit soll sowohl der ideologischen Festigung der Jugend als auch der Erzielung wirtschaftlichen Nutzens für den Staat dienen. Eine Spielart der Anwendung dieses Prinzips ist der Arbeitseinsatz von Studenten in den Ferien, der sich vornehmlich in der Bauwirtschaft und bei der Ernteeinbringung vollzieht. Welchen Umfang dieser Einsatz erreicht und welche erzieherischen Erwägungen dahinter stehen, zeigt zum Beispiel das erste Dokument über die sogenannten Studentenabteilungen (vgl. auch Osteuropa 4/1973, S. A 243 und 3/1975, S. A 166). Der gemeinsame Masseneinsatz junger Leute beider Geschlechter in denselben Formationen bringt natürlich Probleme der Organisation und Leitung der Arbeitseinheiten wie auch der Aufrechterhaltung der Disziplin mit sich. Man versucht, dieser Probleme durch eine militärähnliche Gliederung und Führung der Einheiten und durch eine eiserne Disziplinarordnung Herr zu werden, wobei es zur Verhängung von Disziplinarmaßnahmen kommt, die das Prinzip der Verhältnismäßigkeit von Fehlverhalten und Ahndung klar verletzen (s. die Schilderung des "moralischen Falls" in einem Arbeitslager). Von einer ganz anderen "ideologisch schädlichen" und daher verpönten Arbeit, nämlich freiwilligen "Jobs" von Schülern in ihrer Freizeit, berichtet der letzte Beitrag der nachstehenden Dokumentation.
Journal: Osteuropa
- Issue Year: 1976
- Issue No: 03-OEA
- Page Range: 156-168
- Page Count: 13
- Language: German