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Zur Lage im sowjetischen Buchhandel
The Situation inn the Soviet Book Trade

Author(s): Author Not Specified
Subject(s): Cultural Essay, Political Essay, Societal Essay
Published by: CEEOL Collections / Digital Reproductions

Summary/Abstract: Die Sowjetunion rühmt sich mit Recht, ein sehr lesefreudiges Land - und das bezieht sich auf alle Schichten der Bevölkerung - zu sein. Das mag mehrere Ursachen haben, zum Beispiel die von den Sowjets entfachte Bildungsbegeisterung oder auch der Umstand, daß es, insbesondere auf dem Land, weitgehend an anderen Möglichkeiten für die Freizeitgestaltung fehlt. Die Nachfrage nach Büchern ist daher groß. Da aber statt des Marktes der Plan herrscht, die Produktion sich also auch bei Büchern nicht nach der Nachfrage richtet, sondern danach, was nach der Beurteilung der Partei dem Leser fromme, entsteht ein Mißverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage. Es gibt viele, vor allem politische Bücher, die keinen Absatz finden, aber nicht genügend Werke der schönen Literatur, vor allem Klassiker und reine Unterhaltungsliteratur. Daher beginnt eine Jagd auf die " Mangelware Buch“. Welch große Strapazen man auf sich nimmt, um die begehrten Werke zu ergattern, zeigt das erste Dokument. Andererseits schlägt der Buchhandel zuweilen aus den auftretenden Engpässen Kapital, indem er, wovon die Sowjetzeitungen hin und wieder berichten, im Wege des Koppelgeschäftes begehrte Bücher nur bei Zukauf von "Ladenhütern" abgibt, Bücherlotterien veranstaltet (s. den Beitrag: Teure Subskription) oder Bücherbezugsscheine für die Ablieferung von Altpapier ausgibt, worüber der Beitrag" Enttäuschte Büchernarren" berichtet.

  • Issue Year: 1976
  • Issue No: 03-OEA
  • Page Range: 150-155
  • Page Count: 6
  • Language: German