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Hölderlinovo shvaćanje povijesti (I.)
Hölderlins Geschichtsauffassung

Author(s): Igor Mikecin
Subject(s): Philosophy
Published by: Hrvatsko Filozofsko Društvo
Keywords: Friedrich Hölderlin; Geschichte; Vereinigung; Trennung; Stimmung; Tragödie; Griechenland; Hesperien

Summary/Abstract: Die Geschichte ist bei Hölderlin vor allem als die Geschichte des Ursprungs gedacht. Der Ursprung des Seins bei Hölderlin ist das an sich ewige, sich in sich selbst unterscheidende Eine, das sich notwendig in der Zeit im Verlauf seiner Zustände oder Perioden entwickelt. Die Geschichte ist diejenige Periode des Ursprungs, die nach der vorgeschichtlichen Periode folgt und einer künftigen Periode vorausgeht, die mit der Vollendung der Geschichte zu kommen hat. Die Geschichte ist aber zugleich die Geschichte der Welt, insofern sie die Geschichte der Anwesenheit und Abwesenheit des Ursprungs in der Welt ist. In seiner vorgeschichtlichen Periode erscheint der Ursprung als die natürliche Einheit oder die Einheit der Natur, welche die unentwickelte Kunst in sich umfasst. Diese ursprüngliche Einheit geht dann in der geschichtlichen Trennung der Kunst und der Natur verloren, damit am Ende der Geschichte die Einheit wiederhergestellt wird, welche aber nicht mit der anfänglichen Einheit des Gegensätzlichen gleichzusetzen ist, sondern die Einheit ihrer Einheit und Trennung ist. In dieser vollkommenen Vereinigung werden die Ewigkeit und die Zeit versöhnt, d.h. das an sich ewige Eine wird als die ursprüngliche Welt verwirklicht.

  • Issue Year: 26/2006
  • Issue No: 04/104
  • Page Range: 923-940
  • Page Count: 18
  • Language: Croatian