„A TAK POSTAVIL TY SLOUPY V SÍNICI CHRÁMOVÉ.“ NEREALIZOVANÝ PROJEKT SLOUPŮ JEZUITSKÝCH SVĚTCŮ PŘED KOSTELEM PANNY MARIE SNĚŽNÉ V OLOMOUCI
„HE ERECTED THE PILLARS AT THE PORTICO OF THE TEMPLE.“ AN UNREALIZED PROJECT OF COLUMNS OF THE JESUITICAL SAINTS IN FRONT OF VIRGIN MARIA CHURCH IN OL

Summary/Abstract: Die Studie widmet sich dem nicht realisierten Projekt von Säulen des Hl. Ignaz aus Loyola und des Hl. Franz Xaverius vor der Jungfrau Maria Kirche in Olmütz, deren Zeichnensentwürfe im Archivfond der Olmützer Jesuiten im mährischen Landesarchiv in Brünn erhalten worden sind. Das Projekt fällt in die Zeit um das Jahr 1719 und es hing mit den vorbereiteten Feierlichkeiten der Hundertjahrfeier der Kanonisation beider jesuitischen Heiligen. Die ganze Konzeption hatte einen stark triumphierenden Charakter, der durch die symbolischen Verweise auf den Säulenpaar vor dem Salamons Tempel im Jerusalem gegeben wurde. Gleichzeitig gibt es hier eine Verbindung mit jünger, christlichen Kunst, konkret mit den Säulen der Kaiser Traianus und Markus Aurelius, die am Ende des 16. Jh. mit den Säulen der Apostel Peter und Paul, mit welchen die beiden jesuitischen Heiligen vergleichen werden, versehen worden sind. Deutlich ist auch die Bindung an das zeitnahe Kunstmilieu Wiens, konkret an die Schöpfung des Architekten Johann Bernhard Fischer von Erlach und an dessen Votivkirche des Hl. Karl Borromäus (1715–1738), an der das gleiche triumphierende Motiv der den Tempeleingang einrahmenden Paarsäulen verwendet worden ist. Für einen möglichen Projektant wird der Olmützer Steinhauer und Architekt Wenzel Render (oder ein Künstler aus seinem Umkreis), der an der Olmützer Jesuitenkirche arbeitete und in Verbindung mit damaligem Kunstgeschehen Wiens stand, gehalten.

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