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POZNÁMKY K BAREVNÝM PRŮČELÍM V ARCHITEKTUŘE 19. STOLETÍ NA MORAVĚ, ZVLÁŠTĚ K POLYCHROMII A SGRAFITU
COMMENTS TO COLOURED FRONTAGES IN 19TH CENTURY MORAVIAN ARCHITECTURE, ESPECIALLY TO POLYCHROMY AND GRAFFITO

Author(s): Martin Horáček
Subject(s): Fine Arts / Performing Arts
Published by: Univerzita Palackého v Olomouci

Summary/Abstract: Die Fassadenfarbigkeit gehörte zu größen Themen der Architekturgeschichte des 19. Jahrhunderts. Beweise für die Farbenlösung bei den antiken, später auch mittelalterlichen, Renaissance- und orientalischen Bauten inspirierten führende Architekten in der ersten Hälfte des Jahrhunderts einerseits zur Gestaltung der Fassaden aus verschiedenfarbigen Materialien, andererseits zu Experimenten mit Farbanstrichen und zur Anwendung der Ornamental- und Figuralmalereien. Das österreichische Milieu reagierte auf die Diskussion in den europäischen Zentren mit Verspätung und griff in den Polychromiestreit nicht mehr markanter ein, die Farbigkeit reihte sich jedoch auch hier zwischen die Elemente ein, mit denen die kommende Architektengeneration ihre Neigung zu einer neuen, pluralistischen Stilanschauung manifestierte. Diese Schöpfer (L. Förster, T. Hansen, H. Ferstel usw.) formten die Architektur der Ringstrasse-Ära, für ihr spezifisches Stilprogramm, das mit Bestrebung um Gesamtkunstwerk und um Erneuerung der bildenden Formen und Technologien (R. Eitelberger) verbunden war, die Unterstützung von ungeputzten Fassaden aus Qualitätsmaterialien (sog. Materialbau) und die Zusammen-arbeit mit Malern bezeichnend waren. In Mähren, künstlerisch bis Ende des Jahrhunderts eng mit Wien verbunden, sind relativ zahlreich Rohziegelbauten (oft mit geputzten Flächen oder Steingliedern belebend), die im Falle der Arbeiterviertel ganze Komplexe formen (Adamov / Adamsthal usw.). Bei historisierenden Nachbildungen in Schlossparken wurde durch das ungeputzte Mauerwerk eine Illusion der Altertümlichkeit gestärkt (Lednice / Eisgrub – der Aquädukt, die Hansenburg). Ein Programmwerk und wahrscheinlich das einzige Werk, das über die Landesgrenzen wirkte, war der Palast Klein in Brno / Brünn (L. Förster – T. Hansen), mit Steinverblendung und Gußeisengliedern an der Fassade. Meistens wurden unsakralische Objekte mit Vollsteinfassaden nicht versorgt. Das Schloss in Bzenec / Bisenz knüpft mit Formal- und Materielllösung an den Wittelsbacher Palast in München von F. Gärtner an. Glasierte Ziegel wurden originell von K. Weinbrenner benutzt, keramische Verblendung setzte sich vereinzelt durch (J. Gartner, das Haus Ottahal in Olomouc / Olmütz). Romantische Parkbauten tragen manchmal Fassadenmalereien (ein neogotisches Häuschen in Rájec nad Svitavou / Raitz und das maurische Badehaus in Eisgrub, vielleicht aus dem Werk des Architekten K. Zanth oder O. Jones inspiriert). Etwa von Beginn der achtzigen Jahre kommt das ornamentale Neorenaissance-Sgraffito zur Geltung, zusammengenommen aber selten und auf kleinen Flächen: das Stadttheater in Brünn von F. Fellner d. J. und H. Helmer, das Mährische Gewerbemuseum in Brünn von J. Schön, das Stadttheater in Olmütz. Das Figuralsgraffito: das Gymnasium und die Apotheke in Uherské Hradiště / Ungarisch Hradisch, das ausgedehnteste am Palast Schwanz in Brünn (A. Prokop – E. Pirchan – F. Schönbrunner). Außergewöhnlich sind antikisierende Polychromie (A. Prasto

  • Issue Year: 2004
  • Issue No: 2
  • Page Range: 281-304
  • Page Count: 24
  • Language: Czech