A CHILD MARTYR FROM THE SOCIAL MARGINS IN THE STORY "LILIK" BY DRAGOSLAV MIHAILOVIĆ Cover Image

ДЕТЕ-ПАТНИК СА ДРУШТВЕНЕ МАРГИНЕ У ПРИПОВЕЦИ "ЛИЛИКА" ДРАГОСЛАВА МИХАИЛОВИЋА
A CHILD MARTYR FROM THE SOCIAL MARGINS IN THE STORY "LILIK" BY DRAGOSLAV MIHAILOVIĆ

Author(s): Jelena D. Anđelković
Subject(s): Language and Literature Studies, Studies of Literature, Serbian Literature, Theory of Literature
Published by: Универзитет у Крагујевцу
Keywords: Lilika;Dragoslav Mihailović;Erzälung;Ich-Erzähler;Adressat;impliziter Autor;Chronotop

Summary/Abstract: In der vorliegenden Arbeit analysierten wir die Erzählung Lilika aus Dragoslav Mihailovics Debütsammlung Frede, laku noć, die 1967 veröffentlicht wurde und ihn als Schriftsteller der neuen literarischen Richtung der neuen Prosa in den 1960er Jahren zuordnete.Das Thema Kindesmissbrauch wurde mit der narrativen Form des Skazes eingeführt: Die Ich-Erzählerin ist ein 12-jähriges Mädchen namens Lilika, das aus ihrer infantilen Perspektive mittels kindlich naiver Sprache ein schreckliches Geständnis über die Folter und ihre Ängste macht, welchen sie ausgesetzt wurde. Der persönliche Rahmen der Erzählung erweiterte sich, indem die Figuren aus der Umgebung, wie Vertreter staatlicher Institutionen (Lehrerin, Polizist, Sozialarbeiter), miteinbezogen wurden. So wurde ein allgemeines Bild eines devianten sozialistischen Systems erschaffen, das auf allen Ebenen zur Gewalt anstachelt. Die Analyse selbst hatte spezifische skaz- instanzliche Beziehungen für das Subjekt: Erzähler und Zuhörer sowie die Position des impliziten Autors.Die offene Frage des Adressaten ergab die Möglichkeit folgender Interpretation: Das Geständnis könnte an den Autor, den ungenannten Zuhörer, gerichtet gewesen sein oder an den Adressaten selbst. Die dritte Annahme, dass das Mädchen mit sich selbst spricht, wird am besten durch die Argumente im Text gestützt. Hinter der schein- baren Unordnung in Lilikas Erzählung steckt die geschickte Hand eines impliziten Autors, der die Konstruktion der Erzählung auf eine streng hierarchische Struktur von Zeitebenen stützt. Die Retrospektive des jungen Lebens als zentrale Geschichte umrahmt die Gegenwart der Protagonistin, aus der der Gedanke an den Tod die Erzählung antreibt. Ergänzt wird die Tragödie durch die Abbildung der Umgebung, welche die Peripherie Neu-Belgrads als einen Knotenpunkt des moralischen Fehltritts am Rande der Gesellschaft darstellt.

  • Issue Year: XXIV/2023
  • Issue No: 80
  • Page Range: 75-92
  • Page Count: 18
  • Language: Serbian