„Zagrebački katolički list“ o Bosni i Hercegovini 1849.–1876.
The "Zagrebački katolički list" about Bosnia and Herzegovina 1849-1876

Summary/Abstract: Das 1849 gegründete „Zagrebački katolički list” („Das Agramer katholische Blatt”, ZKL), ein mit dem Untertitel „kirchlich-theologische-Zeitschrift“ wöchentlich vom Agramer Bistum herausgegebene Periodikum, stellte während seiner Existenz von fast einem Jahrhundert das bedeutendste und einfl ussreichste Organ in der kroatischen katholischen Kirchenpublizistik dar. Ab 1877 erschien dieses Blatt unter dem Titel „Katolički tjednik” („Katholische Wochenschrift”) mit dem Zusatz „kirchlich-pastorale Zeitschrift”. Von 1910 bis 1911 enthielt es die Beilage „Bogoslovska smotra” („Theologische Rundschau”), die sich danach verselbständigte und als renommierte Fachzeitschrift bis heute erscheint. Die letzte Nummer von „Katolički tjednik” erschien am 3. Mai 1945. In dem vorliegenden Beitrag werden zuerst kurz die gesellschaftlich-politischen Umstände geschildert, in denen die Zeitschrift entstanden ist; danach werden ihre Initiatoren und Redakteure vorgestellt, die alle aus dem Umkreis der Diözesankurie stammten und mehr oder weniger dem Erzbischof von Agram nahe standen. Die Beiträge im ZKL umfassten ein breites Spektrum an Themen und orientierten sich in erster Linie am Lesepublikum aus den Reihen des Klerus. Sie enthielten Nachrichten aus der Welt- und Regionalkirche, wichtige Dokumente und Informationen für die Pastoralpraxis sowie historische Abhandlungen, Polemiken, Rezensionen, Übersetzungen usw. Die Berichte wurden in kroatischer, gelegentlich auch in lateinischer und deutscher Sprache veröffentlicht. Unter den Beiträgen, die sich mit den Regionen außerhalb des kroatischen Raumes befassen, sind verhältnismäßig häufi g jene vertreten, die sich auf die damals osmanischen Provinzen Bosnien und die Herzegowina beziehen. In einer für den Druck vorbereiteten Publikation werden diese Beiträge vom Erscheinen des Blattes an bis zu seiner Namensänderung im Jahr 1877 zusammengestellt und mit dem dazu notwendigen editorischen Begleitapparat in der Reihe „Colloqvia franciscana“ veröffentlicht. Der vorliegende Beitrag gilt gleichzeitig vorab als eine Art Einführung in diese Publikation. Die Bosnien und die Herzegowina betreffenden Berichte im ZKL enthalten vor allem wertvolle Informationen über den Zustand der örtlichen Kirche in jener Zeit, über ihre Nöte, Aktivitäten, Personalien, Statistik usw. Aus diesen Berichten geht hervor, dass hier das Blatt nicht nur Leser und Abonnenten, sondern auch Berichterstatter hatte. Da diese meistens anonym sind, kann man davon ausgehen, dass sich dahinter die Mitglieder des Franziskanerordens als örtlicher Klerus befi nden, die aus Vorsicht oder Angst vor den lokalen Behörden ihre Autorschaft verschweigen mussten. Die mit Namen unterzeichneten Beiträge (Grga Martić, Petar Bakula, Jako Baltić, Lovro Karaula) sind in der Regel solchen Inhalts, der ihre Autoren nicht in Misskredit zu bringen vermochte.

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