Rumänien - Kopf im Sand oder Sand im Kopf?
Diesen Winter verbringen die meisten Rumänen fröstelnd in ihren Wohnungen. 40-Watt-Glühbirnen beleuchten die Trostlosigkeit in den Heimen, 25-Watt-Funsen erhellen die Straßen. Wenn der Strom nicht ohnedies abgesperrt wird. Die Schwierigkeiten mit der Energieversorgung verschärften sich in den letzten Monaten weiterhin: Kürzung des Fernsehprogrammes und Fahrverbot an jedem zweiten Sonntag sind Begleiterscheinungen, an die man sich bereits gewöhnt hat. Auch auf dem Lebensmittelsektor schlägt die Krise voll durch. Basisnahrungsmittel wie Fleisch, Geflügel, Speiseöl, Milch und Zucker sind nur mehr auf Lebensmittelkarten, strikt rationiert, an fix vorgegebenen Verkaufsstellen erhältlich. Laut einem Bericht im Wirtschaftsmagazin »trend« vom Dezember 1983 sind die Rationen auch alles andere als üppig: in Siebenbürgen unter anderem ein halbes Kilo Schweinefleisch, ein Viertelkilo Rindfleisch, ein Huhn und elf Eier pro Monat. Wobei die — oftmals — sehr miese Qualität noch unberücksichtigt bleibt.
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