DEUTSCH IN SÜDOSTEUROPA: RÜCK- UND AUSBLICKE
Die Abteilung für deutsche Sprache und Literatur der Philosophischen Fakultät der Universität Mostar veranstaltete in Zusammenarbeit mit dem Germanistenverband in Bosnien-Herzegowina vom 16. bis 17. Mai 2019 an der Philosophischen Fakultät der Universität Mostar die zweite Germanistenkonferenz zum Thema „Deutsch in Südosteuropa: Rück- und Ausblicke“. Der vorliegende Sammelband beinhaltet Texte, die sich aus den Vorträgen der Konferenz zusammensetzen. An der Konferenz haben 17 Vortragende aus Bosnien-Herzegowina, Kroatien und Polen teilgenommen. Der Sammelband umfasst 11 Beiträge, und zwar 5 wissenschaftliche Orginalarbeiten, 4 wissenschaftliche Übersichtsartikel und 2 Fachartikel. In den linguistischen Texten geht es vorwiegend um grammatische Beschreibungen und Analysen. Dazu gehört zunächst der Text der Autorin Zineta Lagumdžija über pragmatisch-kommunikative Funktionen der Konstruktion [Nnom+machen+sich+ADJ] in der politischen Berichterstattung in deutschen Tageszeitungen. Nikolina Pandža, Senka Marinčić und Ružica Zeljko-Zubac untersuchen Germanismen in Zeitungstiteln und -untertiteln des kroatischen Nachrichtenportals 24 sata auf semantischer Ebene. Sandra Lukšić analysiert die diskursive Rolle von Nominalisierungen in der deutschen Politikersprache, und zwar in den politischen Debatten des deutschen Parlaments. Senka Marinčić und Ružica Zeljko-Zubac haben eine kontrastive Untersuchung vorgenommen, in der sie die freien Relativsätze im Deutschen und Kroatischen vergleichen. Zwei der Beiträge im vorliegenden Sammelband beschäftigen sich mit der Sprachkontaktforschung. Sanela Mešić und Ivica Tokić schreiben über die Sprachbiografien der Germanistikstudierenden an den Universitäten Sarajevo und Tuzla. Tomislav Krpan untersucht die Stellung, Relevanz und Perspektive der deutschen Sprache im südosteuropäischen Raum aus kroatischer Sicht. Vier Arbeiten beschäftigen sich mit literaturwissenschaftlichen Themen. Im Beitrag von Jasmina Zlatarević steht die künstlerische Problematik des Fremden und Eigenen im Kontextrahmen der neuen Identität bosnisch-herzegowinischer Autoren. Goran Lovrić und Ivica Leovac widmen sich in ihrer Untersuchung dem südosteuropäischen Raum in Reiseberichten von Karl Markus Gauß. Im Beitrag von Ivica Bevanda werden die romantischen Elemente in Goethes Werken im Kontext der Romantik-Epoche analysiert. Der Autor stellt die Frage, ob es sich bei Goethe um eine Art von Synktretismus handeln kann oder um ein anderes erklärbares Phänomen. Verschiedene Stereotype und Bilder von Balkanstaaten in Juli Zehs ausgewählten Werken (Adler und Engel und Die Stille ist auch ein Geräusch) werden im Beitrag von Darija Glibić thematisiert. Der Sammelband beinhaltet auch einen Beitrag zum DaF-Unterricht. Im Beitrag von Jasmina Tockić-Ćeleš werden die Varianten der gemeinsamen Standardsprache der deutschsprachigen Länder und ihre Vermittlung im DaF-Unterricht durch Lehrwerke in Betracht gezogen. Alle Beiträge wurden in einem doppelt-blinden Verfahren begutachtet und kategorisiert. Unser Dank gilt vor allem allen AutorInnen für die interessanten Beiträge und allen BegutachterInnen für ihre schnelle und detaillierte Arbeit und die konstruktiven Verbesserungsvorschäge. Außerdem gilt unser Dank auch der Universität Mostar und der Philosophischen Fakultät, die uns logistisch bei der Vorbereitung der Konferenz unterstützt haben, dem Germanistenverband in Bosnien-Herzegowina, dem Oraganisationsteam und unseren Sponsoren, die zum Erfolg der Konferenz und zur Veröffentlichung des Sammelbandes beigetragen haben.
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