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Slučajni srednjovjekovni nalazi iz Binježeva kod Sarajeva
Accidental Medieval Findings from Binježevo near Sarajevo

Author(s): Lidija Fekeža
Subject(s): Archaeology, Cultural history, Local History / Microhistory, Middle Ages, 15th Century
Published by: Akademija Nauka i Umjetnosti Bosne i Hercegovine
Keywords: Medieval findings; Binježevo; Sarajevo; ceramic vessel; silver rings; Turkish coins; King Tvrtko II; 15th century; archaeology;

Summary/Abstract: Unweit von Sarajevo im Weiler Potkraj in Binježevo wurde zufällig ein Keramikgefäßchen (T. 1,1) gefunden in dem sieh ein silberner Groschen des Königs Tvrtko II (1428-1442), drei silberne Ringe aus der ersten Hälfte des XV .Jahrhunderts und 89 silberne türkische Münzen (akce) aus dein ersten Jahr der Herrschaft des Sultans Bajazid II, d.h. aus dem Jahr 886 (islamische Zeitrechnung) bzw. dem Jahre 1481 befanden. Der Groschen des Königs Tvrtko gehört dem Typus der sigellosen Lilienform auf der Rückseite und der Untergruppe A ohne Zeichen um die Helmfeder herum auf der Vorderseite;. In Vorratskammern in Ribic wurden etwa 1500 Groschen des Königs Tvrtko gefunden. Davon entfällt nur 5% auf die Edition, der auch der Groschen aus Binjezevo gehört. Von drei silbernen Ringen gehören zwei der älteren Variante der Ritterringe (T. II, 1,2), Das sind massive silberne Ringe mit einem oktogonalen Kopf und dem verlängerten Hals. Sie gehören aber nicht der Gruppe der reich geschmückten Ringe dieses Typus. An einem ist im flachen Schnitt der gotische Buchstabe R eingezeichnet, und am anderen die schematisierte Darstellung der Doppelllie. Sie wurden in derselben Werkstatt hergestellt. Ob diese Werkstatt einheimisch war, oder ob Ringe aus einer Kiistenstadt importiert wurden, bleibt offen. Im Gebiet Mittelbosniens, zwischen Travnik und Sarajevo, wurden drei Ringe mit Initialen oder in Gotisch geschriebenen Monogrammen gefunden, die in die Zeit zwischen Ende des XIV und der erstem Hälfte des XV Jahrhunderts eingeordnet werden. Von zweien dieser Ringe kann man annehinen, dass sie dem Adel gehört haben. Für den Ring aus Binjezevo, in Anbetracht dessen, dass man nicht weiß wer ihn und warum in der Vorratskammer versteckt hat, ist das nicht sicher. Das dritte Exemplar ist ein einfacher silberner vom längeren Tragen abgenutzter Ring. An ihm gibt es eine Gravur mit der schematisierten Darstellung der Lilie. An beiden Ringen hat die Lilie eine heraldische Funktion. Nach der Analyse der Ritterringe, die auf dem Territorium des mittelalterlichen bosnischen Staates gefunden wurden und dem Vergleich mit ähnlichen Erscheinungen auf Münzen und Siegeln oder anderen zeitgenössischen Typen der Ringe aus dem XIV und XV Jahrhundert konnte eine vertiefte Einsicht in die damalige Entwicklung Bosniens gewonnen werden, die im Einklang war mit zeitgenössischen Tendenzen in Mittel- und Westeuropa. In der Vorratskammer wurden 89 silberne türkische Münzen (akce), die für den Sultan Bajazid II (T. III-VII) hergestellt wurden. Das ist der erste zahlreichere Fund der Münzen dieses Sultans im bosniseh-herzegowinischen Gebiet, und dem Anschein nach, auch in der weiteren Region, soweit der Verfasser das nach den ihm zugänglichen Informationen beurteilen kann. Im Aufsatz sind auch Angaben über ihr Gewicht und ihre Größe gemacht worden, ohne dass die dazugehörigen Texte eingehend analysiert worden wären. Dies bleibt den Numismatikern, Spezialisten für die (»manische Zeitperiode Vorbehalten. Dafür sind Fotografien aller Exemplare abgedruckt worden.

  • Issue Year: 2002
  • Issue No: 32
  • Page Range: 509-528
  • Page Count: 20
  • Language: Croatian