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„Mert Könyvet lehetne arról írni sokat …tsak a’ míg épitett ólly’ fényes Házakat”
„Man könnte darüber viele Bücher schreiben … als sie so prächtige Häuser bauen ließ”

Über das Haus von Katalina de Wesselényi aus Marosvásárhely (Târgu Mureş, Neumarkt am Mieresch)

Author(s): János Orbán
Subject(s): Cultural history, Architecture, Social history, Modern Age
Published by: Erdélyi Múzeum-Egyesület
Keywords: history of the building process; Wesselényi Kata; Marosvásárhely; Baroque; Schmidt Pál; portrays

Summary/Abstract: Diese Studie nimmt die Baugeschichte des Hauses aus dem 18. Jahrhundert unter die Lupe, die der Baronin Zsigmondné Rhédey, geborene Katalina de Wesselényi gehört hatte. Das Gebäude ist heute ein Teil der Baueinheit der Teleki-Bibliothek. Nachdem das Haus durch Erbschaft in den Besitz von Sámuel Teleki gelangte, hatte er 1799–1802 seine berühmte Bibliothek hinzugebaut (das alte Gebäude diente weiterhin als städtisches Wohnhaus). Es galt aber auch noch vor der Erweiterung als imposantes städtisches Gebäude, und während der zwei Jahrzehnten lange Existenz als selbständiges Wohnhaus hatte es schon das Stadtbild der damaligen Szent-Miklós-Straße geprägt und zählte 1778 unter den wertvollsten Häusern der Stadt. Die Gestalt der Baronin Zsigmondné Rhédey, geborene Katalina de Wesselényi (1735–1788) ist vor allem aus kulturhistorischer Hinsicht von Bedeutung: die einschlägigen Forschungen preisen ihre Bibliothek, ihre Dichtungsversuche und ihre Bemühungen für die Unterstützung der reformierten Kirche. Ihr Leben ist von mehreren Tragödien beschattet: sie war erst 23 Jahre alt, als zuächst ihr Mann, Zsigmond Rhédey nach 6-jähriger Heirat, dann 1770 auch ihr einziger 15-jähriger Sohn, Ferenc, gestorben hat. Die letzten 30 Jahre ihres Lebens waren von unendlichen Prozessen verbittert. Die Bauarbeiten wurden am diesem Wohnhaus an der Ecke der damaligen Szent-Miklós-Straße und der Fazekas-Straße (heute str. Ştefan cel Mare und Borsos Tamás) um 1775 begonnen und es war um 1778 schon bewohnbar. Die Arbeiten wurden von Meistern aus Marosvásárhely geleistet: die Zahlungsbelege bewahren die Namen des Maurerpaliers Paul Schmidt, des Zimmerpaliers Josef Rosenstingl und des Tischlers Thomas Henne. Dieses Bauvorhaben sitzt organisch in der Städtebaugeschichte der Stadt und der Epoche: die Aristokratie aus Siebenbürgen begann um die Mitte des 18. Jahrhunderts in dieser Stadt, deren Bedeutung stets wuchs, sich Häuser bauen zu lassen, diese Mode führte eigentlich zur Entwicklung des Barockbaustils in Marosvásárhely. Es ist wichtig in Bezug auf die damalige Innenausstattung des Hauses zu betonen, dass gemäß den lakonischen Inventurblättern das Haus der Baronin aus Marosvásárhely schon während der 70-er Jahre mit zahlreichen „Bildern” geschmückt wurde: eine Inventur aus 1777 erwähnt insgesamt 47 Gemälden, deren Großteil wahrscheinlich aus Portraits bestanden hat. Die meisten Gemälden gelangten mit dem Haus in den Besitz von Sámuel Teleki, und diese Werke, die einst Frau Rhédey gehörten, bildeten im 19. Jahrhundert den Kern der Portraitgalerie aus dem Empfangsraum der Teleki-Bibliothek.

  • Issue Year: 2012
  • Issue No: VI-VII
  • Page Range: 265-286
  • Page Count: 22
  • Language: Hungarian