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Blutrache in Jugoslawien
Vendetta in Yugoslavia

Author(s): Author Not Specified
Subject(s): Cultural Essay, Political Essay, Societal Essay
Published by: CEEOL Collections / Digital Reproductions

Summary/Abstract: Bis auf den heutigen Tag vermochte sich die Blutrache in einigen Gebieten von Jugoslawien zu erhalten. Diese Gebiete weisen in ihrer Gesamtheit auch einen sehr niedrigen sozialökonomischen Entwicklungsstand auf. In einem Artikel des Partei-Organs "Komunist" weist Dr. Milan Milutinović auf Motive der Blutrache hin und schildert an Hand einiger Beispiele deren grausamen Konsequenzen. Am 6. Oktober 1970 trat in Belgrad der Ausschuß des gesellschaftspolitischen Rates für Rechtsfragen des Bundesparlaments zusammen, um über Möglichkeiten einer Bekämpfung der Blutrache zu beraten. Von den Schwierigkeiten und den durchaus nicht einhelligen Meinungen über die zu ergreifenden Maßnahmen handelt der zweite Bericht. Daß bereits erste Erfolge erzielt werden konnten, beweist das dritte Dokument über die feierliche Erklärung der Bewohner von dreizehn Dörfern im vorwiegend albanisch besiedelten Kosovo-Gebiet, die Blutrache von nun an mit Acht und Bann zu belegen. Das gleiche beabsichtigen nach Mitteilung der Belgrader .Politika" (12. I. 1971, S. 8) die Bauern einer Reihe von Dörfern des in der Autonomen Provinz Kosovo gelegenen Teils des Moravagebiets. Ob damit der Beginn der endgültigen Eliminietung der Blutrache eingeleitet worden ist, bleibt indessen abzuwarten.

  • Issue Year: 1971
  • Issue No: 11-OEA
  • Page Range: 713-716
  • Page Count: 4
  • Language: German